© Wirtschaftskammer Österreich
Den Händlern soll vor Ort gezeigt werden, wie diese besser im Internet verkaufen können. An zehn Standorten werden unterschiedliche Themen zum Onlinehandel näher betrachtet.
2017 macht die Wirtschaftskammer Österreich mit seiner Roadshow bereits zum dritten Mal in ganz Österreich halt. Dieses Jahr steht dabei unter dem Motto „Handel goes WWW“ und will den Handel fit für den Internethandel machen. Bei der Präsentation in Wien waren Iris Thalbauer (Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer), Barbara Thaler (Internet-Unternehmerin und Vizepräsidentin der WK Tirol), Matthias Zacek (Industry Head bei Google Austria), Gerald Gregori (Geschäftsführer der Post E-Commerce GmbH) sowie Markus Zoglauer von Etron Software anwesend. CASH war vor Ort und berichtet von den Programmpunkten.
Roadshow mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen„Wir sehen zwar die Entwicklung im Internethandel stark dynamisch, dennoch bleibt sehr viel Luft nach oben“, wie Thalbauer betonte. Genau hier setzt die Roadshow nach Thalbauer an: „Wir wollen die Unternehmen internetfit machen.“ Noch immer haben 20 bis 30 Prozent der 39.000 Handelsunternehmen in Österreich keinen Internetauftritt, oftmals nicht einmal eine Webseite. Nicht jedes Unternehmen soll einen hochentwickelten Onlineshop haben, aber im Netz präsent sein. Nach den Erfahrungen von Thaler fühlen sich viele Händler nicht von den Veränderungen betroffen. „Digitalisierung verändert Angebot und Nachfrage für jeden Händler“, so Thaler, „ dies geht oft mit Berührungsängsten und Vorurteilen einher.“ Heute kommen Anfragen an Unternehmen über WhatsApp. „Viele wissen nicht, wie sie damit umgehen müssen.“
Die Show wird je nach Bundesland ein anderes Schwerpunktthema haben und auf zehn Themen aufgeteilt, so etwa Recht, Online-Marktplätze oder auf den Schwerpunkt Content Produktion im Web. Gerechnet wird mit teilweise bis zu 500 Händlern pro Veranstaltung.
Shöpping.at startet am 5. AprilAls Kooperationspartner konnte die Wirtschaftskammer die Österreichische Post, Etron Software und Google Austria gewinnen. „Die Österreichische Post ist ebenfalls stark betroffen von der Digitalisierung“, so Gregori. Zwar werden weniger Briefe verschickt, aber auch mehr Pakete durch den zunehmenden Onlinehandel versandt. Um dem Online-Kanal mehr Ausdruck zu verleihen, startet man am 5. April 2017 den Online-Marktplatz Shöpping.at. „Shöpping.at soll ein Marktplatz von Österreichern für Österreicher sein“, so Gregori. Zu Beginn werden 60 Händler auf der Seite ihre Produkte anbieten, der Marktplatz ist dabei einheitlich aufgebaut und unterscheidet sich nicht nach Händler. Es gibt für die Retailer keine Setup- oder monatliche Gebühr, sondern nur die Zahlung einer Provision. Diese wird je nach Warengruppe unterschiedlich hoch sein, von drei bis zehn Prozent. Ab einem Warenwert von 33 Euro wird versandkostenfrei verschickt, darunter fällt eine Gebühr von 3,30 Euro an.
Internet-Recherche lässt stationären Warenkorb steigen„Wir sind die digitalen Helden für die kleinen und mittleren Betriebe“, so Zoglauer von Etron und streicht besonders für diese Gruppe die Chancen der Digitalisierung hervor. „Wir freuen uns sehr über die Digitalisierungsoffensive, da wir erhöhten Aufklärungsbedarf wahrnehmen.“ Etron bietet auch digitale Registrierkassen an, für Zoglauer ein wichtiger Schritt in die Digitalisierung des Handels.
Google betreut hingegen in Österreich auch größere Handelsunternehmen. Laut Zacek ist das sich stark verändernde Konsumentenverhalten durchaus sichtbar. Der Mobile Moment, bei dem zu einem gewissen Zeitpunkt mehr Menschen über ein mobiles Devices als über ein Standgerät suchen, wurde in Österreich im vergangenen Jahr bereits erreicht. Wichtig für den Handel, so Zacek: „40 Prozent der Suchanfragen haben einen lokalen Bezug, wobei der Kunde die gewünschte Ware nächstmöglich erwerben möchte.“ Google Shopping bietet hier eine Weiterentwicklung, da im Internethandel stark über Bilder gesucht wird. Dies kommt letztendlich auch dem Stationärhandel zugute. „Die Warenkörbe steigen auf der Fläche, da die Kunden besser informiert in das Geschäft kommen. Die Konsumenten sind teils informierter als die Verkäufer. Da ist es dann als Händler auch wichtig, Content zu haben“, wie Zacek ausführt. Die Roadshow sieht Zacek vor allem deshalb positiv, „da es hier zum Erfahrungsaustausch kommt, wie Probleme gelöst werden können“.
Nähere Informationen zu den einzelnen Stopps der Roadshow (von April bis Juni 2017) können Sie
unter diesem Link einsehen.