Das ist für Christian Rausch, Marketingleiter der Rewe International-Tochter Billa, der Kern des Erfolgs. Dass das durchaus gut gelingt, schildert der Quereinsteiger im CASH-Interview. Außerdem kündigt er Änderungen in der Preispolitik an und betont der Komplexität im System den Garaus machen zu wollen.
CASH: Herr Rausch, Sie haben im Februar 2019 die Billa-Marketingleitung übernommen. Wie fällt ihr persönliches Resümee zum einjährigen Jubiläum aus?
Christian Rausch: Es war ein extrem herausforderndes, aber erfolgreiches Jahr, in dem vom Agenturwechsel bis zum Rebranding der Marke Billa so ziemlich alles dabei war. Als Quereinsteiger habe ich nicht viel Zeit gehabt, mich mit der Branche vertraut zu machen, wenngleich ich natürlich ein gewisses Secondhand-Wissen mitbringe, weil ich in meiner früheren Karriere als Werber auch Kunden aus dem Bereich Lebensmittelhandel betreut habe. Aber es ist trotzdem etwas Anderes, wenn man nun selbst Teil der Organisation ist, die ich ja auch erst einmal verstehen und kennenlernen musste. Es macht jedenfalls unendlichen Spaß mit dieser Marke und dem Team zu arbeiten.
Inwiefern unterscheidet sich denn das Marketing für einen Lebensmittelhändler von jenem für ein Telco-Unternehmen?
Die Branchen sind natürlich unterschiedlich, aber so wirklich dramatisch viel anders ist das Marketing gar nicht. Die Taktung im LEH ist eine weitaus schnellere, aber die Dynamik im Mobilfunkmarkt ist auch sehr hoch. Das Marktgefüge ist aber ein ähnliches. Es gibt Premium- und Discount-Brands, alles wächst immer mehr zusammen, der Druck von unten wird immer stärker und das Abdecken von oben herab ist deswegen auch etwas intensiver. Es gibt also durchaus einige Parallelitäten.
Seit Ende September 2019 kommuniziert Billa unter dem Markendach Voller Leben, mit dem man die schönen Momente des Lebens in den Vordergrund stellen will. Der Hausverstand ist sozusagen Geschichte, was ja schon einen Einschnitt und den Beginn einer neuen Ära bedeutet. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Wir haben uns vorgenommen der Händler zu sein, der die Menschen in Österreich am besten versteht. Wir wollen sozusagen der Lebensversteher sein und all unsere Kunden unabhängig von deren Alter, Wohnort oder Ernährungsgewohnheiten bestmöglich ansprechen. Das klingt vielleicht ein bisschen anmaßend, aber ich glaube, dass genau das der Kern des Erfolgs ist. Wir müssen hinhören und hinschauen und versuchen zu spüren, was die Leute antreibt, was sie suchen und brauchen, wie sie ihren Alltag konzipieren und uns fragen, wo können und müssen wir helfen, wo sind wir zu komplex und wo braucht es einfachere Lösungen.
Das gesamte Interview zum Nachlesen gibt's im E-Paper:
Februar 2020