Deutsche Handelskammer in Österreich: Thomas ...
 
Deutsche Handelskammer in Österreich

Thomas Gindele: Wichtige Nachbarn

Deutsche Handelskammer in Österreich
Thomas Gindele: "Über 30 Prozent der in Österreich produzierten Lebensmittel werden nach Deutschland exportiert."
Thomas Gindele: "Über 30 Prozent der in Österreich produzierten Lebensmittel werden nach Deutschland exportiert."

Deutschland ist der größte Handelspartner für Österreich. Über 30 Prozent ­aller Exporte gehen in die Bundesrepublik – fast fünfmal so viel wie in die zweitplatzierten USA. CASH hat sich mit Thomas Gindele, Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in Österreich, über die wirtschaftlichen Beziehungen der Nachbarländer unterhalten.

Egal, ob man sich mit Servus, Tach oder Moin begrüßt – die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Deutschland sind für beide Länder essenziell. Daher kann die 1920 gegründete Deutsche Handelskammer in Österreich auf eine lange Tradition des Austauschs zurückblicken. Thomas Gindele, Geschäftsführer der Kammer, weiß als Deutscher in Österreich, welche Rolle die feinen Unterschiede zwischen den Nachbarländern spielen.

CASH: Herr Gindele, was ist "Made in Austria" in Deutschland wert?
Thomas Gindele: Ich glaube, dass Österreich als Ursprungsland von Waren in Deutschland einen noch größeren Stellenwert hat als international. Das liegt an vielen Faktoren: Die Produkte sind bekannt und die Marktpräsenz in Deutschland ist hoch. Generell wird „Made in Austria“ mit einem hohen Qualitäts- und Innovationsanspruch assoziiert. Es ist ein inhaltsreiches und qualitativ hochwertiges Markensiegel.

Wie unterscheidet sich das in den deutschen Bundesländern? Berlin ist ja nicht Bayern.
Sagen wir es mal so, es ist eher eine Frage der Marktbearbeitung und weniger der Akzeptanz. Im süddeutschen Raum ist die Industrie gut ausgeprägt, daher ist deren Zusammenarbeit mit den österreichischen Exporteuren auch enger. Da die Lieferanten größtenteils aus dem klein- und mittelständischen Bereich stammen, ist das auch naheliegend. In Norddeutschland könnte die österreichische Exportwirtschaft präsenter sein. Hier bestehen Marktchancen, das Nord-Süd-Gefälle abzuflachen.

Wie hat sich die Zusammenarbeit der beiden Länder in den vergangenen Jahren geändert?
Generell hat sich diese sehr positiv entwickelt. Durch die Wachstumsphase der vergangenen zehn Jahre – 2020 bildet da pandemiebedingt eine Ausnahme – konnte die Zusammenarbeit intensiviert werden. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten ist gestiegen und die Exporteure konnten diesen Trend absolut mitnehmen. Da es sich bei Deutschland sowie Österreich um sehr wettbewerbsorientierte Märkte handelt, wurde die Lage aber herausfordernd. Produkte, die den gestiegenen Qualitätsanspruch erfüllt haben, waren hier aber definitiv wettbewerbsfähig. Wichtige Faktoren sind natürlich immer die gemeinsame Sprache und die kulturellen Gemeinsamkeiten. Natürlich gibt es hier Nuancen, die beachtet werden müssen, aber die lassen sich gut handhaben. Die Zusammenarbeit ist eben ungemein einfacher, wenn man eine gemeinsame Sprache spricht.

Das komplette Interview finden Sie in der Dezember-Ausgabe von CASH.

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