Im herausfordernden Jahr 2020 konnte Fairtrade hierzulande zwar Erfolge verbuchen und neue Partnerunternehmen begrüßen, die Situation in den Ursprungsländern bleibt dagegen weiterhin dramatisch. Geschäftsführer Hartwig Kirner im Interview über wertvolle Mitstreiter und Profitmacher, die Rohstoffpreise drücken.
CASH: Herr Kirner, die Fairtrade-Bilanz 2020 fällt sehr positiv aus, Ihre Lizenzeinnahmen stiegen trotz Krise um über neun Prozent, sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?
Hartwig Kirner: Wenn man bedenkt, mit welchen Vorzeichen das Jahr 2020 gestartet ist, mit dem ersten Lockdown im März, wo noch keiner wusste, wie sich die Sache entwickelt, sind wir mit dem Gesamtjahr sehr zufrieden. Insgesamt ist der geschätzte Gesamtumsatz mit Fairtrade-Produkten in Österreich um elf Prozent auf 390 Millionen Euro gestiegen. Dadurch gingen rund 51,2 Millionen Euro an Direkteinnahmen an die Produzentenorganisationen.
Dann stehen die Zeichen auch für 2021 auf Wachstum?
Ich bin sehr optimistisch gestimmt, da wir auch bereits wirklich gut gestartet sind – vor allem im Kakao-Bereich mit den neuen Partnern Manner, Berglandmilch und Ölz. Auch im LEH führen wir sehr gute Gespräche im Eigenmarkensegment, die bald spruchreif sind, und natürlich hoffen wir auf eine baldige Erholung der Gastronomie und des gesamten Out-of Home-Bereichs.
Welche Bedeutung haben diese Kooperationen für den Absatz von Fairtrade-Kakao?
Gerade im Kakao-Bereich ist die Situation für die Produzentenorganisationen im Ursprungsland wirtschaftlich sehr angespannt. Wir freuen uns daher sehr, dass wir am anderen Ende der Lieferkette, hier in Österreich, positive Impulse setzen können. Mit neuen Kakao-Partnern wie Manner, Berglandmilch und Ölz schaffen wir einen Meilenstein, was die Nachfrage nach Fairtrade-Kakao betrifft. Wir erwarten in den nächsten Jahren eine Verdopplung der jährlichen Fairtrade-Kakaomenge von derzeit 5.265 Tonnen auf über 10.000 Tonnen.
Das Interview in voller Länge finden Sie im CASH E-Paper der Mai-Ausgabe.