Alessandro Wolf ist Lidl-Chef für Österreich und doch auch ein wenig für die ganze Welt zuständig, zumindest, wenn es darum geht, gemeinsam diese zu retten. Ein Gespräch über unbedingte Nachhaltigkeit und was passiert, wenn man fast das ganze Sortiment auswechselt.
Wieder einmal Großebersdorf (NÖ), diesmal weht ein strenger Novemberwind um die hohen Mauern des neuen Logistikzentrums. Der Lidl-Chef ist oft hier seit der Eröffnung, daher bietet sich auch das riesige Besprechungszimmer gleich neben der Betriebskantine für das Interview an. Die Temperaturen draußen, aber auch die Flugblätter und aktuelle Sortimentskataloge drinnen am Tisch verbreiten Weihnachtsstimmung.
CASH: Für die Vorweihnachtszeit haben Sie für Lidl einen sehr großen Gourmetkatalog aufgelegt, worauf zielt das strategisch ab?
Alessandro Wolf: Das Thema Familie soll zu Weihnachten massiv in den Vordergrund gerückt werden. Wir liefern damit erstklassige Produkte zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Insgesamt haben wir über 330 Deluxe-Produkte in dem Gourmetsortiment aufgelegt.
Damit fokussieren Sie offenbar auf neue Zielgruppen?
Genau. Und wir haben das Ziel, die Konsumenten, die nur das eine oder andere Produkt gezielt bei uns kaufen, zum wöchentlichen Familieneinkauf bei uns zu bewegen. Die Coronakrise hat den One-Stop-Shopping-Trend befeuert, und ich gehe davon aus, dass dieser Trend in Zukunft bleiben wird. Die Kunden haben einfach immer weniger Zeit für den wöchentlichen Einkauf.
Und wo kommen Sie diesen Kunden da entgegen?
Mit unserem rund 2.000 Produkte starken Standardsortiment und vielen Markenartikeln können wir den wöchentlichen Bedarf sehr gut abdecken. Zusätzlich bieten wir mit unserem Fokus auf Regionalität und dem Ausbau unseres Bio-Sortiments den Kunden, die darauf Wert legen, die Möglichkeit, bewusster und damit nachhaltiger einzukaufen.
In welcher Dimension planen Sie, das Bio-Sortiment auszubauen?
Wir möchten gerade bei Eck-Artikeln unser Bio-Sortiment ausbauen, dass wir jeden dieser Eck-Artikel auch in Bio-Qualität anbieten können.
Was bedeutet das in Zahlen?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2023 350 Bio-Artikel einzulisten, über 250 haben wir aktuell. Gefühlt jede Woche kommen hier neue Artikel hinzu. Gleichzeitig wollen wir den veganen Bereich stärken. Das ist kein Trend mehr, sondern eine Lebenseinstellung, sich flexibler zu ernähren. Damit wollen wir auch nicht nur die Veganer ansprechen, sondern die große Gruppe der Flexitarier, die sich bewusst für weniger tierische Produkte entscheiden.
Das komplette Interview finden Sie im e-Paper der Dezemberausgabe von CASH.