Verband Creditreform berichtet: Leicht weniger Anträge als im Vorjahr, im Handel sind die zweitmeisten Firmen betroffen.
Der Österreichischer Verband Creditreform gibt einen Überblick zu den Insolvenzen im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2019 wurden 2.656 Insolvenzen von Unternehmen beantragt, wie der Verband Creditreform berichtet. Durch den einprozentigen Rückgang gab es somit je 1.000 Unternehmen 7,2 Insolvenzanträge. Tatsächlich eröffnet wurden die Verfahren für 1.565 Firmen, bei 1.091 wurden die Anträge mangels Vermögen abgewiesen. Für den Großteil der eröffneten Verfahren - 1.370 - wurde der Konkurs eingeleitet, 20 Unternehmen konnten in Eigenverwaltung die Sanierung starten und bei 175 startete die Sanierung ohne Eigenverwaltung.
Die meisten Insolvenzen gab es mit 873 in Wien, im ersten Halbjahr 2018 waren es noch 923. Mit 10,6 wurde auch die höchste Quote pro 1.000 Unternehmen erreicht. Eine deutliche Verschlechterung gab es in Tirol und Salzburg, wo jeweils 31,5 % bzw. 21,3 % mehr Insolvenzen. Den stärksten Rückgang gab es in Kärnten und der Steiermark, wo 18,3 % und 16,4 % weniger Anmeldungen eingereicht wurden.
Am stärksten betroffen waren Dienstleistungsunternehmen - in der Branche wurden 490 Insolvenzen eingeleitet. Der Einzelhandel liegt mit 464 Anträgen knapp vor dem Bauwesen, wo 436 Verfahren gestartet wurden. Bei der Verkehr- und Nachrichtenübermittlung gab es mit 20,8 % (auf 319) den höchsten Anstieg.
Die Insolvenz mit den höchsten Verbindlichkeiten war die steirische SFL technologies GmbH mit 69 Millionen Euro, die schwerste Handels-Insolvenz war die Charles Vögele GmbH mit 21 Millionen Euro. Hier waren mit 394 Mitarbeitern auch die meisten Arbeitnehmer betroffen.