Die Coronakrise bescherte Bio-Lebensmitteln bislang einen regelrechten Boom, der vor allem während der ersten Wochen des Lockdowns spürbar war, aber auch darüber hinaus für purzelnde Umsätze gesorgt hat.
Der Bio-Anteil steigt seit Jahren kontinuierlich und erreichte während der Coronakrise einen Höhenflug. Laut den aktuellen AMA-Daten stieg die eingekaufte Menge an frischen Bio-Lebensmitteln (exkl. Brot und Gebäck) im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber den ersten sechs Monaten 2019 um 14,4 Prozent, das wertmäßige Plus lag sogar bei knapp 20 Prozent. Im Juni erreichte der Bio-Anteil im heimischen LEH mit zehn Prozent erstmals einen zweistelligen Wert. Nur in den strengen Lockdown-Monaten März und April war die Zuwachsrate im LEH etwas geringer - viele Konsumenten wichen hier auf Direktbestellungen bei den Erzeugern oder Zustell-Abonnements aus. Den höchsten Bio-Anteil nehmen im LEH die Sortimente Milch und Eier ein, gefolgt von Erdäpfeln, Gemüse und Fruchtjoghurts. Jedes zehnte Produkt in den Warengruppen Butter, Käse und Obst stammt aus biologischer Landwirtschaft. Unterdurchschnittlich ist der Bio-Anteil hingegen bei Wurst und Schinken sowie Fleisch und Geflügel.
Im Durchschnitt gab ein heimischer Haushalt im ersten Halbjahr dieses Jahres 97 Euro für biologische Frischeprodukte im Lebensmittelhandel aus (+ 17 %). Die Käuferreichweite lag bei 95 Prozent: Dabei stieg sowohl die Einkaufshäufigkeit als auch die eingekaufte Menge der biologischen Erzeugnisse kontinuierlich an. Zwei Drittel der Bio-Lebensmittel wird in Supermärkten gekauft, während ein Drittel über den Diskont bezogen wird. Betrachtet man die Gesamteinnahmen, so beliefen sich diese 2019 laut Nielsen bei über zwei Milliarden Euro. Konkret entfielen 15 Prozent davon auf den Direktvertrieb und Fachhandel, 7 Prozent auf die Gastronomie und 78 Prozent auf den LEH.