Der deutsche Handel startet angesichts des Kriegs in der Ukraine, der Inflation und Kostensteigerungen wenig optimistisch ins neue Jahr.
Das Jahr 2022 habe für den Handel zwar gut begonnen. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine habe dann aber zu einer nie da gewesenen Wendung in der Verbraucherstimmung geführt, sagte Genth. "Im Oktober hatten wir ein Allzeittief in der Konsumstimmung - und November und Dezember brachten nur eine leichte Aufhellung." Alles in allem sei 2022 für den Handel ein sehr durchwachsenes Jahr gewesen. Das zeige sich auch in vielen Innenstädten. "Wir verlieren aktuell enorm viele Läden." Allein 2022 dürften nach seiner Einschätzung rund 16.000 Geschäfte für immer ihre Tore geschlossen haben. "Gut dreimal so viele wie in einem normalen Jahr", sagte Genth. Und es sehe so aus, als ob sich dieser Trend im neuen Jahr fortsetzen werde.
"Das Angebot an Geschäften schrumpft", betonte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Es gebe viele mittelständische Händler, die ihre Boutiquen, Schuhläden, Sportfachgeschäfte oder Parfümerien sang- und klanglos abwickelten. Gleichzeitig dünnten auch viele große Ketten ihre Filialnetze aus. "Das sieht man vielleicht noch nicht in den 1A-Lagen, aber man sieht es in den Stadtbezirken großer Städte, und man sieht es vor allem auch in kleineren und mittleren Städten und Gemeinden", sagte Genth. (APA/dpa)