In Säften oder Süßwaren ist es offensichtlich, in Saucen, Müslis oder Snacks weniger, aber eines ist klar: Zucker ist in einer Vielzahl unserer Lebensmittel zu finden, auch wenn er nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist.
So liegt der durchschnittliche Zucker-pro-Kopf-Verbrauch in Österreich bei 33 Kilogramm im Jahr. Zum Vergleich, laut Empfehlung der WHO sollte es halb so viel sein, also maximal 50 Gramm, 10 Teelöffel oder 14 Stück Würfelzucker pro Tag. Die Folge unseres übermäßigen Zuckerkonsums sind Übergewicht, Karies, Diabetes oder andere gesundheitliche Beschwerden.
Allerdings ist mittlerweile ein klarer Trend in Richtung Zuckerreduktion zu bemerken. So finden sich immer häufiger Labels wie light, zero, zuckerreduziert, zuckerfrei/sugar free, ohne Zuckerzusatz, enthält nur natürlichen Zucker, basisch, keto oder ähnliches auf unseren Lebensmitteln. Die Industrie reagiert auf die steigende Nachfrage, das Geschäft mit dem Nicht-Zucker wächst. Wobei Almdudler-Geschäftsführer Gerhard Schilling diesen bewussten Genuss weniger als Trend, sondern "vielmehr eine stetige Entwicklung, die wir seit vielen Jahren beobachten", sieht. "Dabei bedeutet eine Reduktion nicht für alle Konsumenten das gleiche, die Bandbreite von weniger Zucker bis hin zu komplettem Verzicht auf Zucker ist sehr groß. Insgesamt kann man jedoch erkennen, dass die Konsumenten immer kritischer werden und hinterfragen, wie es zu einem geringeren Zuckeranteil in den Produkten kommt. Auch speziell junge Konsumenten achten verstärkt auf den Zuckergehalt als Faktor für die Kaufentscheidung", erklärt Schilling weiter.
Neben Salzburgmilch oder Nöm geht auch die Berglandmilch einen kontinuierlichen Weg aus dem Zucker. "Milch ist ein gesundes Lebensmittel. Wir bei Berglandmilch sehen es deshalb als unsere Verpflichtung, beim Thema Zuckerreduktion bei Milchprodukten Vorreiter zu sein. Der Gehalt von zugesetztem Zucker in unseren Produkten konnte bereits signifikant reduziert werden. Allein im Jahr 2020 konnten wir über 200 Tonnen Zucker einsparen. Wir nehmen unsere Konsumentinnen und Konsumenten dabei mit auf eine Reise und reduzieren in kleinen Schritten, um uns gemeinsam an den Geschmack von weniger Zucker zu gewöhnen. Wir werden also in Zukunft weiterhin reduzieren, wichtig ist uns dabei vor allem Zucker nicht durch etwaige süß-schmeckende Aromen oder Zusatzstoffe zu ersetzen. Wir gehen den Weg der Natürlichkeit", erklärt Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer.
Berglandmilch
200 Tonnen Zucker eingespart
Es ist zugegeben nur ein kleiner Auszug wo wir überall Zucker in unseren Lebensmitteln finden, und ein ebenso kleiner Auszug über die Unternehmen, die versuchen, den Zuckergehalt kontinuierlich zu minimieren. Das stellen wir schon geraumer Zeit bei fast all unseren Marktreports fest (lesen hier mehr dazu). Zucker begleitet uns den ganzen Tag. Das beginnt schon morgens am Frühstückstisch. Dort begegnen uns und zuckerhaltige Aufstrichen und Cerealien aber auch Marken wie Darbo oder Staud`s, die den Zuckergehalt in den Produkten kontinuierlich reduzieren, oder das Unternehmen Felix Austria, das in vielen Knusperli-Produkten schon seit Jahren auf Zuckerzusätze verzichtet. Das Thema zieht sich weiter über Snacks und Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte und Convenience-Produkte, die mehr und mehr für eine gesündere Lebensweise einstehen. Und reicht bis in die Süßwaren-Branche – denn selbst hier kann man ohne viel schlechtes Gewissen sündigen. "Wir wollen Konsumenten dabei unterstützen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren – und ein gutes Eis passt dazu. Unsere Kindereise enthalten heute maximal 12 Gramm Gesamtzucker pro Portion und nicht mehr als 110 Kilokalorien", heißt es zum Beispiel bei Unilever. Eis macht eben auch ohne Zucker glücklich, ähnlich wie Schokolade. Wobei, die darf man unter einem gewissen Zuckergehalt gar nicht mehr als solche bezeichnen. Verrückt. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.