E-Special Ladenbau & Retail Technik: Umbauen ...
 
E-Special Ladenbau & Retail Technik

Umbauen für die Zukunft

Hofer
Das "Schutzschild" ist eine Vorsichtsmaßnahme, die von allen Handelsketten umgesetzt wurde.
Das "Schutzschild" ist eine Vorsichtsmaßnahme, die von allen Handelsketten umgesetzt wurde.

Österreichs Handelsketten sind zwar ohnehin für ihre Flexibilität bekannt, doch die coronabedingten Umbauarbeiten innerhalb der Outlets erfolgte nicht nur sehr schnell, sondern auch mit Hinblick auf die Zukunft.

CASH hat diesbezüglich die wichtigsten Handelsketten befragt und mit großer Genugtuung festgestellt, Spar, Rewe, Hofer & Co sind definitiv krisenfest.

Spar

Die wichtigste und vordringlichste Maßnahme war dabei ganz klar der Schutz der Kassierinnen, das Verteilen der MNS-Masken sowie die optischen Abstandszeichen. Spar-Konzernsprecherin Nicole Berkmann: "Wir mussten im Zuge der Corona-Krise rund 4.400 Plexiglasschilder an den Kassen aufstellen und Bodenkleber anbringen. Aber das waren die einzigen ladenbautechnischen Dinge, die wir machen mussten. Ob sie bleiben oder nach der Krise wieder abmontiert werden, steht derzeit noch nicht fest."
Klar ist jedenfalls, "dass", so Berkmann weiter, "zum einen sie ein guter Schutz auch für die schnupfenbelastete Winterzeit wären, andererseits möchten wir auf jeden Fall den direkten Kontakt zu unseren Kunden haben und die Kunden nicht nur durch eine Scheibe sehen."

Rewe International

Die Hygienescheiben im Kassenbereich sowie bei der Feinkost gehörten auch bei den Handelsketten von Rewe International zu den baulichen Änderungen, die durch Bodenmarkierungen zum einfacheren Abstandhalten ergänzt wurden. Eine nicht ganz so sichtbare aber genauso wichtige Maßnahme schildert Rewe International-Pressesprecher Paul Pöttschacher: "Die Anzahl der Einkaufswagen und Einkaufskörbe wurden in den Entnahmestationen auf die maximal zulässige Kundenanzahl abgestimmt." Die langfristigen Änderungen im Ladenbau schildert er: "Für dieses Jahr sind die Erweiterung der Gebäckspender geplant sowie der Ausbau der Obst- und Gemüse-Abteilungen. Im digitalen Bereich werden wir bei Billa die Anzahl der Click&Collect-Standorte von derzeit 130 auf 400 erhöhen, außerdem stehen der Ausbau digitaler Preisauszeichnung und Selbstbedienungskassen am Programm." Auf den erhöhten Platzbedarf der Kunden wird ebenfalls eingegangen, zudem wird das kontaktlose Zahlen weiterhin forciert.

Hofer

Mit einem konkreten Maßnahmepaket reagierte Österreichs Nummer 1 Diskonter Hofer auf die Regierungsmaßnahmen. Hier das offizielle Statement: "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Deshalb unterstützen wir selbstverständlich auch die von der österreichischen Bundesregierung auferlegten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, da sie zum Wohle aller sind. Dazu haben wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, welches auch bauliche Anpassungen mit sich brachte. Eine dieser Maßnahmen war die Anbringung von Plexiglasscheiben an den Kassen zum besseren Schutz vor einer Ansteckung. Eine weitere war das Aufkleben von Bodenmarkierungen im Kassenbereich, welche unseren Kunden das Abstandhalten erleichtern sollen. Zusätzlich erfolgte eine flächendeckende Anbringung von Handdesinfektions-Spendern für Kunden im Eingangsbereich aller Hofer Filialen.
Für die Zukunft sind wir zuversichtlich und hoffen, dass sich der Trend der rückläufigen Infektionszahlen in Österreich so fortsetzen wird und wir unseren Kunden wieder ein uneingeschränktes Einkaufserlebnis bieten können."

Lidl Österreich

Für Lidl Österreich stand und steht zwr ebenfalls der Schutz der Mitarbeiter und Kunden im Vordergrund, doch weist man auch auf die dadurch gestiegenen Mehrkosten hin. So agierte Lidl von Beginn an in enger Abstimmung mit der österreichischen Bundesregierung und hat sich früh genug mit einer mehrmals wöchentlich tagenden Task-Force so gut wie möglich vorbereitet. Somit konnten  auch kurzfristig beschlossene Maßnahmen zügig umgesetzt werden. Beispielsweise hat man - so wie die anderen auch - rasch alle Kassen in den Filialen mit Plexiglas-Schutzscheiben ausgerüstet. Beklebungen im Kassabereich zum Abstand halten wurden ebenfalls umgesetzt. bereits vor längerer Zeit gibt es bei allen Eingängen sogenannte „Check in-Stationen“. Dort können die Kunden ihre Einkaufswägen und Hände vor dem Betreten der Filiale selbstständig desinfizieren.
Bei Lidl Österreich geht man davon aus, dass sich der Ladenbau auch durch die Coronakrise nicht grundlegend verändern wird. So setzt man weiter auf Übersichtlichkeit und eine ansprechende Produktpräsentation. Für den Kassabereich denkt man bei Lidl sogar über eine permanente Verschönerung der Plexiglaswände nach. Und beim Interieur neuer respektive Renovierung alter Filialen werde man zusätzlich auf größere, freie Flächen innerhalb der Filiale achten.

Unimarkt

Plexiglas an den Kassen und an der Feinkost waren daher auch für die Unimarkt-Filialen selbstverständlich. Sandra Pichler vom Unimarkt Marketing: "Desinfektionsmittelständer im Eingangsbereich, Handschuhe, Abstandsmarkierungen, Nasen-Mund-Schutz, etc. waren dann die logischen weiteren Schutzmaßnahmen. Wobei, breitere Gänge zwischen den Regalen, verschärfte Hygienemaßnahmen werden teilweise bestehen bleiben. Bezüglich Abstandsregeln bin ich sicher, dass diese vermutlich auch ohne Regierungsmaßnahme beibehalten werden, da die Bevölkerung diesbezüglich wieder mehr sensibilisiert wurde."
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