Der zweitheißeste Sommer seit Messbeginn hat den Sonnenkosmetik-Herstellern ein erfreuliches Plus verschafft. Im Trend liegen praktische Produkte für den Alltag und jene mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
Mit bis zu 80 Sommertagen (Temperaturen über 25 Grad), bis zu 21 Hitzetagen (Temperaturen über 30 Grad) und rund 46 Tropennächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fiel, war der vergangene Sommer der heißeste seit 2003. Wer gerne in der Sonne badet, kam also auf seine Kosten - vorausgesetzt, die Haut wurde dabei geschützt. Laut der Branchenplattform "Kosmetik Transparent" gaben die Österreicher im Jahr 2018 rund 45 Millionen Euro für Sonnencremen, Aftersun-Pflegeprodukte und Selbstbräuner aus.
Guy Steffens, General Manager Consumer Products Division von L'Oreal Österreich, gibt unterdessen einen Überblick zum aktuellen Gesamtmarkt: "Der Sonnenkosmetikmarkt in Österreich konnte laut Euromonitor 2019 ein starkes Umsatzwachstum von 4,3 Prozent verzeichnen. Auch für 2020 ist ein dynamisches Wachstum prognostiziert, vor allem durch präsente Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und dem damit zunehmenden Bewusstsein für den täglichen Sonnenschutz. Auf diese Themen wird die Marke Garnier Ambre Solaire ihren großen Fokus setzen." Der Klimawandel, so Steffens, wird für heißere Sommer und somit für eine wachsende Relevanz des Sonnenschutzes im Alltag sorgen.
Bewusstsein wächst weiter
Unangefochtener Marktführer mit laut Unternehmensinformation 40,9 Prozent Marktanteil (Kategorie Sonne, LEH mit Diskontern und DFH, Wertanteil) ist Beiersdorf mit Nivea. Ernest Widek, Sales Manager von Beiersdorf Österreich, zur aktuellen Lage des Herstellers: "Aufgrund unserer erfolgreichen Launches im Bereich sensitive Sonnenkosmetik sowie durch unsere stärkste Linie "Schutz & Pflege", konnte Nivea Sun die klare Marktführerschaft weiterhin manifestieren." Besagte Manifestation sieht Widek durch ein Plus von 0,3 Prozentpunkten beim Marktanteil bestätigt.
Durch die gestiegene Nachfrage nach Sensitiv-Produkten mit hohen Lichtschutzfaktoren hat das Unternehmen Paedi Protect ein nicht näher genanntes Umsatzplus im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet. Vorstand Sascha Dürfeldt beschreibt den aktuellen Kurs des Herstellers: "Die Hautverträglichkeit von Sonnenschutzprodukten ist und bleibt ein wichtiges Thema. Weiterhin sind Produkte im Fokus, die keine hormonaktiven UV-Filter beinhalten, nachhaltig und zugleich umweltschonend sind. Für 2020 haben wir daher eine Gesichtssonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor entwickelt, die bewusst auf diese Kernpunkte setzt. Höchste Verträglichkeit und ökologisches Bewusstsein sind bei Paedi Protect weiterhin maßgebend."
Hoher LSF liegt im Trend
Auch Johnson & Johnson kann mit der Marke Piz Buin auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. Der Hersteller ist in der Kategorie um 6,1 Prozent gewachsen und gibt einen Marktanteil von 10,5 Prozent an (Repräsentativer DFH, Sonnenkosmetik inkl. Wintersonne, Umsatz, 2019 vs. 2018). Erst 2019 gab es einen Relaunch für die Marke, modernes Packungsformat inklusive. Zum Neustart wurde das Sortiment um eine feuchtigkeitsspendende Lotion mit LSF 30 erweitert. Die größte Subkategorie der Sonnenkosmetik, so bestätigt der Hersteller, ist noch immer die Sonnencreme. Hier ortet man einen besonders starken Trend hin zu hohen Lichtschutzfaktoren.
Ebendiesen Trend bedient auch der auf Naturkosmetik spezialisierte Hersteller Börlind mit der Erweiterung der Sonnencreme-Range um eine Variante mit LSF 50. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt aktuell jedoch auf dem Thema Nachhaltigkeit, die besonders mit der neuen Body Care Serie bedient wird. So bestehen die Behältnisse der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr und Recycling-Materialien. Der bei der Herstellung entstandene CO
2-Fußabdruck wird durch das ClimatePartner-Trinkwasserprojekt in Kambodscha kompensiert. Auch die Inhaltsstoffe der Range werden aus sozio-ökologisch nachhaltigen Quellen bezogen.
Tannymaxx, laut eigenen Angaben Marktführer im Bereich Tanning-Lotions, und Kinderkosmetik-Hersteller Hipp verzichten auf die Teilnahme am Marktreport - man möchte weder Geschäftszahlen, noch Informationen zu Produktneuheiten bekannt geben.
Sonnenkosmetik: Produktparade