In den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage sieht das heimische Gallup Institut den Beleg für nachhaltige Verschiebungen der Prioritäten im Konsumverhalten infolge der Covid-19-Krise.
Nachhaltigkeit, Regionalität und der Preis sind demnach künftig Hauptargumente, sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entscheiden. Luxus, Verschwendung und Shopping gelten laut der Erhebung unter 1.000 Befragten mit der Covidkrise als Begriffe der Vergangenheit. Arbeitslosigkeit, Preisstabilität, leistbares Wohnen, Gesundheit und Pflege sind dagegen die neuen Hauptthemen, die Österreichs Bevölkerung 2020 bewegen. Qualität und Nachhaltigkeit schlagen Preisargument
Schlechte Karten für Luxusmarken
Insgesamt sieht Gallup durch die Covidkrise eine größere Zäsur im Konsumentenverhalten ausgelöst als durch die Finanzkrise: "Jetzt wird nämlich die Globalisierung als Wirtschaftsmodell in Frage gestellt, die Mobilität rückt in den Hintergrund. In unseren Umfragen im Jahr 2009 zählten sowohl Globalisierung als auch Mobilität noch zu den Zukunftsthemen", so Fronaschütz.
Die nunmehrigen Zukunftsthemen spiegeln hingegen klar die aktuelle Situation wider: 70 Prozent nennen Arbeitslosigkeit und Gesundheit als Themen, die in der Krise am stärksten an Bedeutung gewonnen haben, mehr als 50 Prozent Regionalität. Weit mehr als ein Drittel der Menschen beschäftigt leistbares Wohnen, Staatsschulden und die Digitalisierung. Dahinter rangieren inzwischen Themen wie Grenzschutz, Energieversorgung, Steuer- und Bildungsreform sowie Klimaschutz, Pensionsreform und Kriminalitätsbekämpfung. Ganz am Ende der persönlichen Prioritätenskala stehen Themen aus Zeiten der Hochkonjunktur: 22 Prozent sehen Konsumentenrechte als zeitgeistig im Aufwind, 16 Prozent die Förderung von Kunst und Kultur. Ganz am Ende der Werteskala stehen für die Bevölkerung Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung, denen lediglich zehn Prozent der Befragten wachsende Bedeutung zumessen.