Das Ringen um die Rettung der Schlecker-Nachfolgefirma dayli geht in eine neue Runde. Geschäftsführer Rudolf Haberleitner kam dem KSV zuvor und stellte beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag. Vorerst wird die Firma mit einem neuen Eigentümer fortgeführt.
Gründe für die Insolvenz seien laut dayli unter anderem, dass "Teile des Nahversorger-Konzepts nicht wie geplant umgesetzt werden konnten. Die dadurch verursachte öffentliche Diskussion führte zur Verunsicherung von potenziellen Investoren." Diese für dayli negativen äußeren Einflüsse hätten die geplante Entwicklung schwer gestört und behindert. Dadurch sei es zu gravierenden Umsatzeinbrüchen gekommen. Banken und mögliche Investoren seien verunsichert worden und hätten sich zurückgezogen.
3.468 Arbeitnehmer seien von der Insolvenz betroffen. Weitere über 1.000 Beschäftigte hat man in Italien, Polen, Belgien und Luxemburg. Für die Beschäftigten in Österreich geht mit dem Insolvenzantrag das Zittern weiter. Ob zumindest ein Teil der Arbeitsplätze gerettet werden kann oder das Sanierungsverfahren wie kürzlich beim Elektronikhändler Niedermeyer mit dem endgültigen Zusperren endet, werden die Verhandlungen mit den Gläubigern in den kommenden Wochen zeigen.
AK-OÖ-Präsident Dr. Johann Kalliauer rief die dayli-Beschäftigten nun dazu auf, "Ruhe zu bewahren und nicht überstürzt das Arbeitsverhältnis zu lösen, denn dadurch könnten Ansprüche verloren gehen." Wann die Arbeitnehmer - sie haben die Juni-Gehälter und das Urlaubasgeld bisher nicht bekommen und viele stehen dadurch bereits unter großem finanziellem Druck - mit der Zahlung durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds rechnen können, lasse sich derzeit nicht abschätzen. Die AK sowie die Insolvenz-Entgelt-Fonds Service GmbH würden sich bemühen, diese Wartefrist möglichst kurz zu halten, so Kalliauer.