Der Handelsverband meldet sich mit einer Stellungnahme zum geplanten Nährwertprofil-Modell zu Wort und übt Kritik.
Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will rechnet mit weitreichenden Einschränkungen für die Bewerbung von Lebensmitteln im Rahmen der Novellierung der Mediengesetze und dem Erstellen eines österreichischen Nährwertprofils. Er befürchtet negative wirtschaftliche Auswirkungen für die österreichischen Nahrungsmittelproduzenten ebenso wie für den Lebensmittelhandel, die Werbewirtschaft und Medien, die mit starken Rückgängen der Werbespendings rechnen müssen.
Der Handelsverband kritisiert hier vor allem das voreilige Handeln des Gesundheitsministeriums, das die Nationale Ernährungskommission (NEK) bereits mit der Ausarbeitung eines Nährwerprofils beauftragt hat, ohne dass ein solches Profil von der EU-Richtlinie zwingend vorgeschrieben ist. Hinzu käme, dass die österreichischen Bestimmungen über jene der EU-AVMD-RL hinausgehen. Das sei "ein klarer Fall von angedachtem, überzogenem Gold Plating", so die Vertreter des Handels.
"Der Schutz unserer Kinder vor irreführender Werbung ist auch dem Handel ein ganz zentrales Anliegen. Die geplanten Einschränkungen des Gesundheitsministeriums gehen jedoch weit darüber hinaus. Überdies gibt es in der heimischen Werbewirtschaft bereits seit Jahren ein gut funktionierendes Kontrollsystem. Daher lehnen wir diese Form von Gold Plating auf Kosten der heimischen Lebensmittelhersteller und -händler entschieden ab. Ein derart überzogenes, unausgegorenes Konzept darf nicht im nationalen Alleingang realisiert werden, wenn ohnehin eine EU-weite Ausarbeitung bevorsteht", fordert Will.