Die Ergebnisse der Befragung zeigen unter anderem, dass 25 Prozent der Verbraucher wegen Covid-19 verstärkt online einkaufen.
In einer Umfrage gehen Handelsverband und Mindtake dem Konsumentenempfinden rund um die Covid-19 Auswirkungen auf den Grund.
Im zweiten Quartal 2020 sorgen das Coronavirus und die damit verbundenen Maßnahmen für einen historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung
( minus 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Am stärksten betroffen ist dabei der Handel wo mit einem Umsatzrückgang von minus 32 Prozent gerechnet wird.
80 Prozent für die Maskenpflicht
Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Mindtake beleuchtet der Handelsverband in einem Consumer-Check die Konsumentenseite. "Was die am 24. Juli wiedereingeführte bundesweite Maskenpflicht in Supermärkten betrifft, hat die Bevölkerung eine klare Meinung: Fast 80 Prozent befürworten diese Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Onlinehandel gewinnt
Zur Frage der Auswirkungen auf das Kaufverhalten zeigt der Consumer-Check ein deutliches Bild: Seit Beginn der Krise nutzen die Österreicher verstärkt den Onlinehandel (plus 23 Prozent). Nur acht Prozent geben an, vermehrt stationär einkaufen zu gehen. Der Anteil der "Einkaufsmuffel" beläuft sich beim E-Commerce auf 15 Prozent und beim stationären Handel auf 24 Prozent. Laut Will verschiebe derzeit mehr als jeder fünfte Österreicher größere Anschaffungen im Handel oder streiche diese komplett.
Auf die Nachfrage nach Produkten wirkt sich das Coronavirus wie folgt aus: Hygieneprodukte wie Mundschutz (59 Prozent), Desinfektionsmittel
(48 Prozent), Seife und Einweghandschuhe (je 27 Prozent) stellen die bisherigen "Gewinner" der Krise dar. Auch Lebensmittel werden von 18 Prozent der Verbraucher häufiger gekauft als vor der Krise.
Handelsverband fordert nachvollziehbare Maßnahmen
Gäbe es einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19, würden sich 62 Prozent der Befragten impfen lassen. Derzeit wird intensiv daran geforscht − erste Tests stehen jetzt an.
Etwas besser als noch vor einigen Wochen bewerten die heimischen Konsumenten auch die Bemühungen der Regierung, den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie entgegenzutreten. Elf Prozent der Befragten vergeben hierfür ein "Sehr gut", 29 Prozent ein "Gut", 31 Prozent ein "Befriedigend", 14 Prozent ein "Genügend" und 15 Prozent ein "Nicht genügend". Unternehmen als Betroffene gaben naturgemäß deutlich abweichende Bewertungen ab. "Unsere Betriebe sind sich jedoch einig, dass neben dem Konjunkturprogramm im Herbst und der Fortführung der Kurzarbeit noch weitere Schritte folgen müssen, da die Krise lange Schatten auch in 2021 werfen wird. Konsum ist Psychologie. Wichtig ist sowohl der Bevölkerung als auch der Wirtschaft, dass möglichst klare und nachvollziehbare Maßnahmen auf einem gesundheitsbehördlichen Fundament gesetzt werden. Das schafft Planbarkeit und trägt zu einem Klima der Zuversicht bei. Stets unter dem Motto: lokal vor regional vor national", sagt Rainer Will im Namen des Handelsverband-Präsidiums.
Generell werden folgende Anti-Covid-Maßnahmen von der heimischen Bevölkerung als am sinnvollsten eingestuft:
- Einhaltung eines Mindestabstandes von einem Meter (50 %)
- Regelmäßiges Händewaschen (49 %)
- Tragen von Schutzmasken (47 %)
- Vermeiden von Menschenmassen (47 %)
- Regelmäßige Desinfektion (22 %)
- Auf Auslandsreisen verzichten (18 %)
- Stärken des eigenen Immunsystems (15 %)