Schokolade führt Platz 1 der beliebtesten Ostergeschenke an. Je nach Umfrage soll das Ostergeschäft einen Umsatz zwischen 230 und 250 Millionen Euro bringen.
Nach Weihnachten ist Ostern das zweitwichtigste Fest im Handel - und das dürfen die Österreicher nach zwei Jahren im Lockdown heuer wieder offiziell mit ihren Liebsten verbringen. Dabei dreht sich traditionell alles ums Essen. Nicht nur bei den üppigen Ostermahlzeiten, sondern auch bei den Geschenken. Schokolade ob in Form von Hasen, Eiern oder Ähnlichem führt unangefochten das Beliebtheitsranking im Osternest an. Dahinter liegen gefärbte Eier und Spielzeug. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit KMU Forschung Austria wollen 76 Prozent der Österreicher heuer Ostergeschenke verteilen. "Ostern stellt damit einen wichtigen Lichtblick für den heimischen Handel dar – und den können wir nach der gedrückten Stimmung durch den Ukraine-Krieg und zwei Jahren Pandemie auch dringend brauchen", sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel. Die Wirtschaftskammer rechnet mit Ausgaben von 250 Millionen Euro und durchschnittlich 50 Euro pro Person.
Zu einem etwas differenzierten Ergebnis kommt der Handelsverband in seiner Oster-Umfrage zusammen mit MindTake Research. Hier rechnet man mit einem Umsatz von 230 Millionen Euro, was etwas weniger wäre als noch im Vorjahr. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, hat dafür folgende Erklärung: "Heuer nagen die explodierenden Gas-, Strom- und Treibstoffpreise an der Kaufkraft der Bevölkerung. Gerade für Geringverdienerinnen und -verdiener ist die historisch hohe Inflationsrate von aktuell 6,8 Prozent eine massive Herausforderung. Mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreich müssen sich zurzeit finanziell einschränken. Für 14 Prozent der Menschen fällt das Osterfest 2022 sogar komplett ins Wasser, weil sie sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken müssen." Positiv hebt er hervor, dass 63 Prozent heuer bewusst regional einkaufen wollen und damit die Wertschöpfung in Österreich bleibt.
Ostern ist nicht nur für die Kleinen
Auch die Offerista Group Austria hat sich in Österreich umgehört und die Trends herausgearbeitet. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Schenkfreudigkeit etwas zurückgegangen ist, wobei Frauen (54 %) noch immer mehr schenken als Männer (39 %). Beschenkt werden in erster Linie Kinder (76 %), aber auch dem Partner oder der Partnerin (40 %) wird gerne eine österliche Freude gemacht und manchmal auch den Eltern (28 %). Im Vergleich zum Vorjahr werden sogar mehr Erwachsene beschenkt, denn die beiden Werte lagen 2021 mit 32 Prozent (Partner) und 22 Prozent (Eltern) deutlich darunter.
Österreich unterscheidet sich im Osterverhalten übrigens grundlegend vom deutschen Nachbarn. Ostern ist der Umfrage nach eindeutig ein eher österreichisches Fest. Laut Offerista wollen hierzulande fast doppelt so viele ihre Liebsten beschenken, als in Deutschland. Während in Deutschland außerdem die Farben Lila und Gold ziemlich gleichauf liegen, gefällt den Österreichern Lila mehr. Drei von vier Befragten greifen hier zum Milka-Hasen. 48 Prozent werden einen Lindt Schokoladenhasen in das Osternest legen. Auf einen Kinder-Osterhasen greifen 43 Prozent zurück. Und 20 Prozent wollen einen Hasen einer Discountermarke verschenken.
Viele Händler bieten dabei Last-Minute-Aktionen kurz vor Ostern an. Die Frage, ob man beim Geschenkekauf auf spezielle Last-Minute-Aktionen achtet, beantworten 52 Prozent mit Nein und 48 Prozent mit Ja. 14 Prozent der Befragten starten auch mit ihrem Ostergeschenke-Kauf erst mit dem Start der Osterangebote. 53 Prozent kauft die Ostergeschenke hingegen jedoch spontan, also zu keinem bestimmten Datum. Und 24 Prozent machen dies erst eine Woche vor Ostern.
Traditionelle Osterküche
Ostern ist ein traditionelles Fest. Das spürt man schon die ganze Karwoche über beim Essen. Die iglo Trendstudie zeigt, dass beispielsweise am Gründonnerstag bei jedem dritten Spinat am Speiseplan steht. Iglo bestätigt, dass rund die Hälfte des jährlich verkauften iglo-Spinats vor Ostern über die Ladentische wandert und allein im Jahr 2021 3.650 Tonnen Spinat im Marchfeld für iglo geerntet wurden. Am Karfreitag weicht der Spinat dem Fisch. Etwas mehr als ein Fünftel (22 Prozent) hält sich strikt daran, weitere 30 Prozent meistens, aber nicht immer. Weiter verbreitet ist das Servieren eines Fischgerichts bei älteren Personen, also bei den 60- bis 69-Jährigen (29 Prozent). Frauen halten übrigens eher an den Traditionen fest, als Männer.