Elke Wilgmann, Vorständin Consumer bei Billa, und Stefan Schiel, Managing Director bei marketmind, stellen die Ergebnisse der Billa Österreich Report 2022 vor.
... das ist der größte Wunsch der Österreicher, wie aus dem Billa Österreich Report 2022 hervorgeht. Gleichzeitig hat aber auch bewusster Konsum einen hohen Stellenwert. Frische, Regionalität und Tierwohl platzieren sich dabei noch vor Bio.
Nach 2019 und 2020 untersuchte das Marktforschungsinstitut marketmind bereits zum dritten Mal im Auftrag von Billa das Wohlbefinden in Österreicher. Dabei handle es sich nicht um eine Corona-Studie, wie Stefan Schiel, Managing Director bei marketmind, gleich zu Beginn der Präsentation klarstellte, deshalb wurde auch keine einzige direkte Frage zu Corona gestellt. Dennoch hatte die Pandemie natürlich Einfluss auf unsere Stimmung, Sorgen und Verhalten, auch in Bezug auf unseren Konsum.
Allgemeines Wohlbefinden gleichbleibend
Dass die Studie im November durchgeführt wurde, einer Zeit, in der die Delta-Variante gerade "Gas gegeben" hat und "die Regierung beschlossen hat, einen Veränderungsprozess durchzumachen", verzerre den Report nicht, so Schiel, "wir können den Daten immer noch vertrauen." Demnach liegt der Wohlfühlindex, einbezogen werden in die Modellrechnung unterschiedliche Lebensbereiche wie Lebenssinn, Gesundheit, Alltagstätigkeiten, Job oder Freizeit, bei 61 Punkten und damit auf Vorjahresniveau. Zum Vergleich: 2019 erreichte er 64,4 Punkte. Den Österreichern gehe es also den Umständen entsprechend gut. Dabei wirken sich vor allem wiederaufgenommene Hobbys und Freizeitaktivitäten – die vor allem im Sommer und Frühherbst nahezu uneingeschränkt möglich waren – positiver auf die Stimmung aus. Wie in der Vergangenheit hat der Lebenssinn – also Ziele, Glaube und Werte – den größten Einfluss (18 %) auf das Wohlbefinden. Körperliche Fitness und Gesundheit (14 %), Alltagstätigkeiten (14 %) sowie der Job (13 %) prägen den Index ebenso. Stark an Relevanz gewinnt die Freizeit (11 %, +4,5 ppt; 2020: 6,5 %, 2019: 9 %). Zugewinne verzeichnet auch der Bereich Fitness und Gesundheit (+1,9 ppt) während Liebe und Partnerschaft (6 %, -2,4 ppt) sowie die Familie (5 %, -3,2 ppt) an Einflussstärke verlieren.
Interessant ist an dieser Stelle auch, dass die Österreicherinnen und Österreicher ihre persönliche Stimmung "zudem um einiges positiver wahr als die der anderen. Während man sich selbst als lebensfroh, liebevoll und glücklich sieht, werden die Mitmenschen eher als unzufrieden und wütend empfunden", wie Schiel ausführt. Die größte Sorge gilt übrigens nicht mehr der Wirtschaft, sondern der politischen Situation. Überhaupt tritt die individuelle Situation mehr in den Hintergrund und die Menschen machen sich mehr um das Gemeinwohl Sorgen, wie über den Klimaschutz. Eine Ausnahme ist die eigene finanzielle Situation. Für das Jahr 2022 gehen jedoch vier von zehn Österreicher (40 %) davon aus, dass sich ihr persönliches Wohlbefinden positiv entwickeln wird.
Bewusster genießen
Der größte Wunsch ist aber, dass man über Corona sieht und zur Normalität zurückkehren kann. Da können auch bewusster leben (53 %), reisen (42 %) und abnehmen (42 %) nicht mithalten. Am wenigsten zufrieden sind die Österreicher mit ihrer körperlichen Fitness und Gesundheit, sechs von zehn Befragten wollen daran etwas ändern und 47 Prozent wollen mehr Zeit in ihre Ernährung investieren. Das zeigt auch, dass sich sieben von zehn Befragten sicher sind, dass selbst gekochtes Essen einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden haben und, dass es sich mit gutem Gewissen einfach besser genießen lässt. Bio ist nach wie vor wichtig (54 %), aber Frische (75 %), Regionalität (67 %), Saisonalität (69 %) und Tierwohl (65 %) spielen beim Kaufen und Kochen mittlerweile eine noch wichtigere Rolle und wirken sich besonders auf das Wohlbefinden aus. Vor allem bei Fleisch finden es 76 Prozent wichtig, dass es zu 100 Prozent aus Österreich stammt.
Wirft man einen Blick in die Kochtöpfe der Österreicher, so zeigt sich, dass heimische, traditionelle Küche klarer Favorit ist (81 %), gefolgt von italienischer (63 %) und mediterraner Küche (53 %). Beim Großteil der Befragten (64 %) werden sowohl Fleisch, Fisch als auch vegetarische Gerichte zubereitet, bei 19 Prozent hauptsächlich Fleischgerichte und bei 15 Prozent überwiegend vegetarische und vegane Speisen. Während 28 Prozent der Männer vornehmlich Fleisch kochen (Frauen: 14 %), bevorzugen 20 Prozent der Frauen vegetarische oder vegane Gerichte (Männer: 10 %). In der Generation der 18- bis 29-Jährigen gibt es eine deutlich höhere Präferenz für vegetarische und vegane Speisen (28 %; 50- bis 65-Jährige: 9 %). Im Schnitt kommt bei Herrn und Frau Österreicher an drei von sieben Tagen ein gekochtes Fleischgericht auf den Tisch.
Elke Wilgmann freut sich, dass die Themen Ernährung und das Bewusstsein für Lebensmittel aus regionaler Herstellung sowie Tierwohl-Produkte einen so hohen Stellenwert einnehmen.
Billa sieht eigenes Engagement bestätigt
"Es freut mich, dass das Thema Ernährung und das Bewusstsein für Lebensmittel aus regionaler Herstellung sowie Tierwohl-Produkte einen so hohen Stellenwert einnehmen. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen die von uns gesetzten Maßnahmen und unser Angebot wie etwa Frischfleisch zu 100 % aus Österreich und sind für uns ein klarer Auftrag hier noch mehr zu tun", betont Elke Wilgmann, Vorständin Consumer bei Billa. Den Anteil an regionalen und lokalen Lebensmitteln habe man um 20 Prozent ausgebaut, erklärt sie weiter, denn man sehe das konstant hohe Niveau bei der Nachfrage nach Frische und Regionalität. Dennoch sieht sie die Studie auch als Auftrag, noch mehr zu tun. Das gilt auch für den Bereich der veränderten Koch- und Ernährungsgewohnheiten, "wo wir die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden mit einer breiten Palette an Lebensmitteln – seien es pflanzliche Alternativen, außergewöhnliche Gewürze oder exotische Früchte aus dem In- und Ausland – optimal bedienen können", sagt sie und verspricht: "Diese Themen werden uns auch 2022 begleiten und wir können versprechen, dass hier noch einiges kommen wird." Dabei verweist sie vor allem auf die Marken Vegavita, aber auch auf Ja!Natürlich.