Veganuary : Fleischfrei ins neue Jahr
 
Billa
Die globale Veganuary-Bewegung ist längst auch hierzulande ein Muss für Ernährungsbewusste. Zahlreiche Player rufen zur einmonatigen Challenge auf und überraschen mit interessanten Fakten rund um den fleischlosen Monat.
Die globale Veganuary-Bewegung ist längst auch hierzulande ein Muss für Ernährungsbewusste. Zahlreiche Player rufen zur einmonatigen Challenge auf und überraschen mit interessanten Fakten rund um den fleischlosen Monat.

Der Januar steht im Zeichen der veganen Ernährung. Einen Monat lang spielen im "Veganuary" fleischlose Alternativen bei vielen Ernährungsbewussten die Hauptrolle. Auf den Zug sind längst Player aus Handel, Industrie und Gastronomie aufgesprungen. Cash hat die interessantesten Fakten, Produkte und Best Practices aus der "Veganuary"-Welt zusammengetragen.

Tierwohl, Klimaschutz und die Gesundheit sind ausschlaggebend für eine vegane und vegetarische Ernährung. Die ideale Möglichkeit, um den täglichen Fleischkonsum zu reduzieren beziehungsweise diesem ganz adé zu sagen, bietet die globale Bewegung des "Veganuary". Und dieser Trend ist nun endgültig auch im D-A-CH-Raum angekommen.

Die Online-Bestellplattform lieferando.at nimmt zum zweiten Mal am Veganuary teil und hat in einer Online-Umfrage, die vom Marktforscher Kantar in Auftrag von lieferando.at durchgeführt wurde, 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragt. Eine Überraschung: entgegen der Stereotypen ist Veganismus nicht unbedingt ein rein weibliches Thema. Und: eine vegane Ernährung spiegelt auch das Umweltbewusstsein wider. 57 Prozent der Frauen geben an, sich darüber bewusst zu sein, dass eine vegane Ernährung besser für die Umwelt ist. Bei Männern liegt dieser Wert bei 39 Prozent. Dabei kann sich ein Drittel der Österreicher (31 Prozent) vorstellen, tierische Produkte zu ersetzen, wenn es angemessene Alternativen gibt, heißt es in der Umfrage. 

Ebenso startet Lebensmittelriese Billa mit einer Umfrage zu veganer Ernährung, unter rund 3.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren, ins neue Jahr. Generell planen demnach 17 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher weniger Fleisch zu essen und sechs Prozent wollen ganz auf vegetarische und vegane Ernährung umsatteln. Unter den Befragten sind sechs Prozent Vegetarier oder Veganer zu finden - bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil doppelt so hoch (12 Prozent). Gründe für eine rein pflanzlich basierende Ernährung sind vielfältig, so die Umfrage. Für 84 Prozent liegt das Tierwohl an erster Stelle, gefolgt von Klimaschutz (76 Prozent) und Gesundheit (68 Prozent). Aber auch Fitness und persönliches Wohlbefinden seien für 62 Prozent der Befragten ein Grund zum Umstieg.

Hindernisse und Mythen

In den vergangenen Jahren hielt sich ein hartnäckiger Mythos in den Köpfen der Menschen, dass vegane Ernährung nicht genügend Nährstoffe liefere. Dieser scheint sich aber, laut Lieferando-Studie aufzulösen, denn: bereits 43 Prozent der Befragten bestellen vegan, weil die Gerichte ein gesundes und nährstoffreiches Image haben. Insbesondere die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen (56 Prozent) sieht die pflanzenbasierten Mahlzeiten als gesund an. Bei den Altersgruppen, der 18- bis 24-Jährigen (37 Prozent) und 25- bis 34-Jährigen (47 Prozent) hat die Verfügbarkeit von veganen Lebensmitteln sogar Einfluss auf die Wahl des Restaurants.

Ebenso kann mangelndes Wissen über vegane Ernährung eine Hürde für die Umstellung auf die fleischlose Ernährung sein, so die Studienautoren. Das Angebot von lieferando.at solle genau hier ansetzen, sagt Katharina Hauke, Verantwortliche für das Geschäft von lieferando.at: "Wir wollen für vegane Ernährung sensibilisieren, Vorurteile entkräften und den Zugang zu einer veganen Ernährung so einfach wie möglich gestalten." Das bedeute für sie auch, "eine Vielzahl an Gerichten mit Alternativen zu tierischen Produkten anzubieten". Mit der Teilnahme an Veganuary möchte die Plattform ihre Restaurant-Partner ermutigen, zusätzliche vegane Gerichte auf ihre Speisekarte zu nehmen. Aktuellstes Beispiel ist die erste vegane Pizzeria Wiens die „Orangene Lieferando Pizza“ mit Karotten, Lachs, Bio Cashew Mozzarella und Cashew Frischkäse, kreiert von Pizzis & Cream und DJ Mosaken, unter die Menschen bringen möchte.

Alternative Ernährung im LEH

Vegane Produkte finden sich längst, vom Trend befeuert, auch in den LEH-Regalen. Billa-Consumer-Vorständin Elke Wilgmann erlebt "es auch in unseren Märkten und im Online Shop ganz stark, dass sich unsere vegane Produktpalette großer Beliebtheit erfreut." Auch ginge es insbesondere bei Ersatzprodukten, wie veganer Lachs oder Thunfisch, Wurst "nicht mehr darum, zu verzichten, sondern darum, unterschiedliches auszuprobieren und Ernährungsweisen und Vorlieben miteinander zu kombinieren", sagt sie.

Diesen Monat werden vier verschiedene Varianten von Ja! Natürlich Faschiertem, das rund zur Hälfte aus pflanzlichen Alternativen besteht, bei Billa und Billa Plus erhältlich sein. Auch das vegane Sortiment rund um Vegavita wird ausgebaut.

Konkurrent Spar setzt auf veganen Fisch von "Vegan Zeastar", seit Ende 2021 Teil von "Young & Urban by Spar". Das niederländische Start-up kreiert den Geschmack von Lachs und Shrimps aus pflanzlichen Zutaten. Um das fischähnliche Mundgefühl zu erzeugen, verwendet "Vegan Zeastar" für die beiden Sashimi-Varianten Tabiokastärke aus der Maiokwurzel sowie Lein- und Rapsöl. Einmal aufgetaut, können die fischlosen Fische direkt roh verzehrt werden. So sind "Zalmon Sashimi", "Notuga Sashimi", "Crispy Lemon Shrimpz" und "Kalamariz" bei Spar, Eurospar und Interspar erhältlich. Die Produkte sind nunmehr Teil einer rund 1.200 großen veganen Produktfamilie bei Spar. Die eigene Spar-Marke, "Spar Veggie" zählt derzeit 90 Produkte allein.

SPAR/Johannes Brunnbauer


Auch die heimischen Diskonter bieten längst vegane Produkte in ihrem Sortiment. Aktuell hat Lidl 180 vegane Produkte in den Regalen, bis 2025 soll das vegane Sortiment auf 400 Produkte ausgebaut werden, heißt es aus dem Unternehmen. Den Veganuary feiert der Diskonter mit vielen klimaneutralen veganen Spezialitäten der Eigenmarke "Vemondo", darunter saftige Burgerpatties, Schnitzel und vieles mehr. 

Lidl Österreich


Ein breites Sortiment zum "Veganuary" bietet auch Hofer. Hier sind die rein pflanzlich hergestellten Produkte sogar mit dem Gütesiegel der Europäischen Vegetarier-Union "v"-Label gekennzeichnet. Zum veganen Sortiment des Diskonters gehören unter anderem Just Veg! Pfefferfilet, Burger oder Pulled Chunks, Fischstäbchen, aber auch vegane Aufstriche der Marke "Zurück zum Ursprung".

Hofer


Der Großhändler Transgourmet setzt neuerdings auf 1.000 vegane und vegetarische Produkte und Zutaten unter einem Dach. So geht der Gastro-Großhändler mit der neuen Konzeptmarke "Transgourmet Plant-based" neue Wege und subsummiert vegane und vegetarische Produkte aus Eigenmarken und Markenartikeln. Das neue Konzept sei "die logische Antwort auf den Trend zu fleischreduzierter oder fleischfreier Ernährung", sagt Thomas Panholzer, Geschäftsführer von Transgourmet Österreich. Die Initiative soll in mehreren europäischen Ländern ausgerollt werden. Im Kernsortiment umfassen die rund 1.000 Artikel Fleischalternativen, Fleischersatzprodukte sowie Milch- und Fischalternativen ebenso wie Convenience-Artikel, Suppen, Salate, Hülsenfrüchte, Nüsse und Trockenobst, aber auch Teig- und Backwarten, Fette, Essige, Öle und Desserts und Süßwaren.
  • 57 Prozent der Frauen geben an, sich darüber bewusst zu sein, dass eine vegane Ernährung besser für die Umwelt ist. Bei den Männer sind es nur 39 Prozent



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