Willys Wochenrückblick: Von Blaubären, Fassmä...
 
Willys Wochenrückblick

Von Blaubären, Fassmännern und Coronageistern

Markus Wache
Willy Zwerger
Willy Zwerger

Gleich zu Beginn ein Vorschlag an die anderen Medien und Kollegen anläßlich der sonntäglichen Wien-Wahl: Gebt dem gestrauchelten Strache bitte ab sofort keine Bühne und auch keine Interviewmöglichkeit mehr, vielleicht ist dann endlich Ruhe mit dieser unsäglich narzisstischen Selbstinszenierungs-Belästigung. Seine persönlichen Schulterklopfer werden zum altbekannten Handausstrecken andere für sie Lichtgestalten finden. Die beiden Blaubären Norbär und Herbär zum Beispiel.

Apropos Bärli. Richard Lugbär feierte ebenfalls am verwichenen Sonntag seinen 88. Geburtstag, nicht nur im Kreise seines Zoogefolges, sondern auch mit alten Autos und jungen Stripperinnen. An dieser Stelle ein herzliches Chapeau und auf weiterhin beste Zusammenarbeit. Hoffentlich bald krückenlos, auch wenn er sich selbst - medienmäßig wie immer perfekt inszeniert - zumindest teilweise außer Betrieb gestellt hat.

Dass viele Österreicher ihr Hirn außer Betrieb gesetzt haben, zeigte sich jetzt nicht nur bei den 435.000 Nichtwählern, sondern eigentlich permanent dann, wenn Tom Walek als Mikromann durch die Gegend schwirrt und Fragen stellt wie „Welches Obst wird bei der Weinlese geerntet?“ oder „Von welchem Bundesland ist in Wien die Hauptstadt?“ Da es zumeist junge Stimmen sind, die da Antworten wie „Äpfel“, „Kriachaln“ oder „Zwetschken“ beziehungsweise „Niederösterreich“, „Graz“ oder „Burgenland“ absondern, könnte man durchaus an unserem Bildungssystem nicht nur zweifeln, sondern durchaus auch verzweifeln. Und wer es noch immer nicht glauben will - es stimmt, Fassmann hat überhaupt nichts mit Dionysos zu tun, nicht einmal als Nüchterner.

Nüchtern betrachten kann man nach der Coronainfizierung von Donald und Melania Trump Biden nur alles Gute wünschen, die Interpretationsfreiheit bei der Coronaampel durchaus mit silvesterlichem Bleigießen vergleichen, sich damit abfinden, dass das Einwegpfand trotz massiver und nachrechenbarer Kosten-Bedenken des Handels kommen wird, da Gewessler Politikerin ist und nicht Faktencheckerin, und dass man sich durchaus auf den fünften Teil von Felix Mitterers „Piefke-Saga“ freuen darf, vor allem auf den 2008 verstorbenen Kurz Weinzierl als Coronageist.

Der Coronageist ist es auch, der langsam, aber sicher auch alle Handelsangestellten zu verfolgen beginnt. Nicht nur wegen der jetzt wieder abzulegenden Plastikvisiere und der Tragepflicht von MNS-Masken, sondern wegen der im Raum stehenden, regelmäßigen Covid-Testungen. Gratis zwar, aber auch nicht wirklich Sinn machen würden diese selbst wenn sie im Stundentakt durchgeführt werden. Weil dieses quirlige Ding von Virus scheinbar echt in der Lage ist mit uns zu spielen wie es will. Denn egal, ob Du positiv oder negativ getestet bist, egal ob du Symptome hast oder nicht, Spreader kannst du immer sein, ohne es zu wissen. Genauso wie Dein Hund, Dein Zahnbürsterl oder Dein Autolenkrad. Intelligent wäre es also, wenn man sich auf diejenigen konzentrieren würde, die Symptome zeigen. Ich schneuz mir ja auch nicht meine leere Nase und und verkriech mich fortan auf immer und ewig in meiner Baumhaus-Eremitage. Wenn Sie verstehen, was ich meine.

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