Weil viele von uns immer öfter darunter leiden, ist es Zeit, wieder einmal auf Wolfgang Ambros‘ zukunftsweisendes Lied „A Mensch mecht i bleim“ zu verweisen. Übrigens, geschrieben im Jahre 1973.
Zuerst die gute Nachricht: Die Überfälle auf Geschäfte werden weniger. Das hat jedoch nichts mit einem plötzlichen Rechtsbewußtsein der potentiellen Räuber oder mit verstärkten Sicherheitsinvestitionen zu tun, sondern mit der Faulheit besagter Räuber. Da sich der Handel zusehends ins Internet verlagert und die Ware via Post respektive Paketdienste zugestellt wird, überfällt man halt der Einfachheit halber die Logistiker und kann dami gleich unter einer Vielzahl von Gratisgütern wählen. Das war jetzt die schlechte Nachricht.
Interessant ist in jedem Fall die Betrachtung einiger Folgen der diversen Lockdowns. Zum einen trennen sie die Gesellschaft, entfremden Familien und Freunde, entzweien Paare und bringen giftige Verhältnisse in Arbeitsumfelder und zum anderen gab es weitaus mehr Neugeborene als vor der Pandemie. Das ist halt das Problem, wenn man sich vorher keine Indoor-Hobbys respektive Neigungen angeeignet hat. Außer dem angeborenen Naturtrieb zum Fortpflanzen halt.
Wir bleiben daheim, leicht verwirrt zwar, aber eben doch daheim. Weil jetzt, wo die Wohnzimmertests wieder erlaubt sind, stellt sich notgedrungen die Frage, ob diese in der Küche, im Bad oder im Schlafzimmer ebenfalls Gültigkeitsstatus erreichen?
Jetzt wirds kulinarisch. Denn Prag verbietet die Fiaker und nimmt damit eine Leberkässchwemme außerordentlichen Ausmaßes in Kauf. Vielleicht liegt der Grund dafür darin, dass das MHD des Fleischlaberls in der Vorwoche abgelaufen ist. Und: Nach dem Verpflanzen eines Schweineherzens in einen Menschen, lebt derzeit auch einer mit Schweinenieren. Jojo, wie sang einst Wolferl Ambros? Sche laungsam wochs ma zamm. Ist das bereits der nächste Evolutionsschritt?
Schallenberg lässt seine Mukeln spielen und droht Putin mit harten Konsequenzen. Nein, nicht militärischer Natur, sondern wirtschaftlicher. Er werde jetzt nämlich ein Doserl Kaviar weniger pro Woche verzwicken, soschauzaus.
Bleiben wir kurz politisch. Bei näherer Betrachtung der weltweiten Pandemie- und Restriktionspolitik könnte man den Eindruck gewinnen, eine handvoll Geistesgestörter regiere die Welt. Dermaßen seltsame und sich permanent widersprechende Entscheidungen in ein und derselben Causa hat es echt noch nie gegeben. Kann gut sein, dass wir diesbezüglich einem überdimensionalen Glücksspiel aufsässig sind, bei dem die Maßnahmen einfach erwürfelt werden.
In diesem Rahmen ist es für Kogler eine willkommene Riesenfreude, weiter ungestraft den beleidigenden, polternden Stammtischpolitiker zu spielen und für Kurz eine Genugtuung, dass seit er Österreich nimmer mit Inseraten füttert, die Fellnerei kleinere Brötchen backen und etliche Entenmacher entlassen muss.
Zum Abschluß etwas Sportliches. Ein gelernter Mattenfahrer gewinnt den Slalom in Kitz, ohne Zeugen zwar, weil nur tausend VIPs zugelassen waren und sich diese in den für sie vorgesehenen Zelten die Wämste vollschlugen, und ein achtfacher Weltcupsieger hirschte als Vorläufer der Abfahrt zu Tal, womit er trotz sattem Rückstand den wahren Abfahrern eindeutig die Show stahl. Van Deer hätt i ma etwas weniger Narzissmus erwortet, Marcel!