Willys Wochenrückblick: Von Virengedanken, Ta...
 
Willys Wochenrückblick

Von Virengedanken, Taubenservice und Alibipolitikern

Markus Wache
Willy Zwerger
Willy Zwerger

Also ehrlich, warum sich das an sich als ziemlich intelligent geltende Coronavirus gerade den Herrn Trump antut, ist kausal nicht nachvollziehbar. Emotional schon eher. „Dem zag i jetzt amoi obs mi wirklich gibt oda ned, dem Ignorantnwastl.“ Wobei man unbedingt dazu sagen muss, dass jetzt nach der positiven Covid 19-Testung Trump für seine behandelnden Ärzte ähnlichen Status genießt, wie das Virus für die Virologen. Sie alle müssen permanent damit leben, dass er beziehungsweise es ihnen auskommt. Jüngstes Beispiel: Trumps Kurzausflug mit der schwarzen Panzerlimousine um seinen Fans zuzuwinken und frei nach Anton Kuh zuzurufen „I leb, i leb!“ Naja, und heute in der Nacht ist er ihnen doch tatsächlich abgepascht.

Viele haben gelacht, als die Grünen verlautbaren, sie möchten in Wien Taubenambulanzen errichten. Doch Obacht, da steckt unter Umständen mehr dahinter als nur eine psychodelische Schwammerlidee. Spinnt man nämlich eine der allerschönsten Verschwörungstheorien weiter, bekommt alles eine durchaus plausible Logik. So war doch der jüngste Lockdown für nichts anderes gut, als die Einwohner Wiens brav daheim zu wissen, auf dass diese nicht mitbekommen, dass es höchste Zeit war bei all den uns überwachenden Tauben die Batterien zu wechseln. Gäbe es also besagte Ambulanzen, könnte man das Ganze völlig legal und stationär durchführen. Denken Sie einmal darüber nach!

Apropos Schwachsinn. Haben Sie Straches Genesungswünsche an Trump auf Twitter gelesen? Doch, das soll erstens Englisch gewesen sein und zweitens durchaus ernst gemeint. Und nein, das hat seitens Strache aber schon überhaupt nichts mit Selbstüberschätzung zu tun, überhaupt nicht. Auch nicht Straches Anlehnung an Falco um damit dessen Fans sowie generell alle Rapper und Bad Boys&Girls zum ultimativen Kreuzerlmachen am kommenden Sonntag zu animieren.

Drei Kreuzerl hat auch Dominic Thiem in Paris gemacht, unmittelbar nach dem Fünfsatzsieg über den Franzosen Gaston. So gesehen war sein Spiel zeitweise erschreckend für den Hugo und nicht gegen ihn. Aber Ente gut, alles gut. Womit wir auch schon beim Martini-Gansl wären, welches rund um den 11.11., dem Namenstag des Heiligen Martin, in unseren Breitengraden zuhauf verzehrt wird. Zur Erinnerung: Der 11.11. ist gleichzeitig auch Faschingsbeginn, welcher heuer ziemlich massiv anders zelebriert werden wird als bis dato üblich, wenn überhaupt. Wobei ich mir eigentlich nur einen Ball realistischerweise vorstellen kann, dass er stattfinden darf, der Ärzteball. Allerdings nicht zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, sonder maximal zeit- und ortsvariabel. Denn irgendein OP ist immer frei und Masken sind in dieser Berufsgruppe ja ohnehin kein Thema.

Sehr wohl mehr denn je ein Thema ist alles round about Moria auf Lesbos. Anstatt wie Deutschland und andere EU-Staaten Kinder und Familien von dort aufzunehmen schickte unsere Kurzstreckendenker-Regierung unter dem Deckmantel der Soforthilfe den anderen zum Trotz und mit medienspektakulärer Nehammer-Liveinszenierung vor Ort 55 Tonnen Hilfsmittel nach Griechenland, selbstverständlich ohne sich vorher zu erkundigen, ob das überhaupt Sinn mache. Denn mehr als drei Wochen nach besagtem Flug wartet die österreichische Soforthilfe nach wie vor in einem Athener Lager auf spontane Einsätze. Griechische Politiker äußerten seither bereits des öfteren, dass diese Art von Hilfe definitiv unnötig sei, geholfen wäre Griechenland, den Flüchtlingen selbst und letztendlich auch den Einwohnern von Lesbos einzig und allein mit einer Aufnahme der Menschen in einem europäischen Land. Aber Kurz, Nehammer & Konsorten würden nie und nimmer zugeben, dass diese Entscheidung nicht nur die unmenschlichste war, sondern auch die politisch dümmste. So schauzaus.

 

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