CASH+/Rick Gin: Patrick Marchl: Ambitionierte...
 
CASH+/Rick Gin

Patrick Marchl: Ambitionierte Ziele

Otto Michael

Diese verfolgt Patrick Marchl, Gründer und Geschäftsführer von Rick Gin. Im exklusiven CASH+ Interview spricht der Master Distiller unter anderem über das Potenzial, das in alkoholfreiem Gin schlummert.

Herr Marchl, Sie haben in der aktuellen Staffel der Puls 4 Start-up Show 2 Minuten, 2 Millionen um ein Investment gepitcht. Womit konnten Sie die Investoren überzeugen? 
Patrick Marchl: Bei 2 Minuten 2 Millionen konnten wir mit unserem klaren Bekenntnis zu Regionalität und Nachhaltigkeit ebenso überzeugen, wie mit der Tatsache, dass unsere Produkte Bio, handgemacht und damit am Markt innovativ sind. Punkten konnten wir jedoch auch mit einem starken Markenauftritt, einer professionellen Marketing-Strategie und unserem eindeutigen, messbaren Erfolg in den letzten Jahren.

Wie schlägt sich der erwähnte Erfolg finanziell zu Buche?
Wir haben einen Jahresumsatz von rund 500.000 Euro erwirtschaftet und sind bereits in namhaften Adressen, wie beispielsweise dem Kleinod, dem The Ritz-Carlton, dem Park Hyatt, dem El-Gaucho und vielen weiteren Hotels und Restaurants gelistet.

Über welche Vertriebskanäle sind Ihre Spirituosen noch erhältlich?
Über den Fachhandel und vor allem über den Großhandel. Wir sind bei allen relevanten Großhändlern flächendeckend gelistet.

Wie weit sind die Verhandlungen mit den Investoren bis dato vorangeschritten?
Es gibt ein enormes Interesse seitens mehrerer Investoren. Ganz konkret sind das Leo Hillinger, Martin Rohla und Hans Peter Haselsteiner. Die Verhandlungen um das beste Gebot mussten aber aufgrund der Coronakrise auf den Sommer verschoben werden.

Die Investoren waren vor allem von Ihrem alkoholfreien Rick Gin begeistert. Was hat Sie dazu bewogen, neben den drei bisherigen Bio-Varianten auch eine ohne Alkohol zu entwickeln? 
Immer mehr Menschen, vor allem jene aus der jüngeren Zielgruppe, legen Wert auf einen sportlichen, aktiven und bewussten Lebensstil, bei dem gesunde Ernährung eine große Rolle spielt. In den USA ist die sogenannte Sober Curious-Bewegung stark im Wachsen begriffen. Dabei geht es frei übersetzt um die neue Lust an der Nüchternheit. Auf Alkohol zu verzichten, bedeutet nämlich keineswegs, auf Geschmack und Genuss verzichten zu müssen. So genannte Sober Bars, also Bars, in denen kein Alkohol ausgeschenkt wird, boomen in den Vereinigten Staaten und schwappen mittlerweile auch nach Europa über – ebenso, wie Sober Curious-Partys, bei denen nicht getrunken, aber mindestens ebenso ausgelassen gefeiert wird. Diesen Trend spüre ich in den kommenden Jahren auch bei uns. 

Gin folgt seit Jahrem einem Aufwärtstrend. Worauf führen Sie die wachsende Beliebtheit zurück?
Gin trifft den Zeitgeist der Menschen - egal ob mit oder ohne Alkohol. Als Longdrink mit Tonic gemischt ist Gin erfrischend, bitter und weist darüber hinaus einen sehr geringen Zuckergehalt auf – das trifft den Geschmack der breiten Masse, die bei Speisen und Getränken immer häufiger zu zuckerreduzierten Alternativen greift. Hinzu kommt die hohe Qualität, die Gin in der Regel aufweist und eine breite Vielfalt an abwechslungsreichen Sorten und Varianten, die zum Experimentieren einladen. Die Nachfrage nach Gin wächst vor allem im Premium-Bereich stark, allen voran stehen hier die so genannten Craft Distiller im Fokus. Genau diesem Trend, aber auch dem wachsenden Konsumenten-Bedürfnis nach Regionalität und Bio, tragen wir mit Rick Gin Rechnung.

Wie schätzen Sie den internationalen Wettbewerb in diesem Bereich ein und dahingehend auch die Chancen für österreichische Produzenten?
Der Gin-Markt wird nach wie vor stark von den internationalen Big Playern dominiert. Das  Angebot ist zudem sehr groß. Für kleinere, österreichische Anbieter ist es da natürlich nicht einfach. Unser Ziel ist es jedoch, dass wir in Österreich beim Wort Gin zu jenen drei Marken gehören, an die sofort gedacht wird, aber auch, dass Rick Gin zur Nummer 1 unter den Bio Gin-Produkten avanciert. Um dies zu erreichen, haben wir klare Pläne, die es vorsehen, ganz spezielle Märkte zu fokussieren und diese aktiv zu bearbeiten.

Und welche Märkte sind das?
In der Schweiz sind wir bereits sehr gut unterwegs, Deutschland wir als Nachbarland folgen und dann schließlich Märkte wie die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate. Unsere Produkte sind darüber hinaus bereits in Italien und teilweise in Spanien erhältlich.

Herr Marchl, vielen Dank für das Interview! 

Rick Gin konnte die Jury von 2 Minuten 2 Millionen begeistern.

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