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Ana Paula Bartolucci: "Ich habe mich in die Arbeit verliebt"

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Ana Paula Bartolucci
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Ana Paula Bartolucci ist die erste Kellermeisterin bei Chandon Argentina. Im CASH-Interview erzählt Sie von ihrer Karriere in der männerdominierten Branche und einem ganz besonderen Schaumwein.

Ein Hoch auf die moderne Technik, die es möglich macht, dass ich meine Interviewpartnerin Ana Paula Bartolucci, Kellermeisterin bei Chandon Argentina, über 12.000 Kilometer entfernt, via Zoom nicht nur hören, sondern auch sehen kann. Während die Temperaturen hier in Wien am späten Nachmittag noch immer die 30-Grad-Marke knacken, sitzt sie gegen Mittag im gemütlich anmutenden Weingut in Mendoza, in einem Pullover bei einer Außentemperatur von gerade einmal sieben Grad. Wir haben verabredet, über ihre Karriere als Kellermeisterin und ihren neusten Streich, den Chandon Garden Spritz zu sprechen, der nun auch hierzulande der Schaumwein- und Aperitif-Kategorie einen neuen Twist geben soll und bei Interspar, gurkerl.at und Co bereits erhältlich ist.

CASH: Frau Bartolucci, abgesehen davon, dass zwischen uns mehrere Tausend Kilometer liegen, kommt es auch nicht sehr oft vor, dass ich mit einer Kellermeisterin spreche. Die Weinszene ist noch immer sehr männerdominiert. Warum gibt es noch so wenige Frauen?
Ana Paula Bartolucci: Das stimmt, die Szene ist immer noch männerdominiert, deswegen bin ich sehr stolz, die erste Kellermeisterin in der 60-jährigen Geschichte von Chandon Argentina zu sein. Allerdings glaube ich, dass es weniger eine Frage des Geschlechts ist als viel mehr eine der Persönlichkeit. Wenn man wirklich in der Branche arbeiten will, muss man an sich selbst glauben, sich positionieren können und kreativ sein, egal ob Mann oder Frau. Ich denke, dass die Weinbranche mit den ganzen Aromen und Geschmäckern ein sehr einfühlsamer Bereich ist, in dem Frauen vielleicht sogar einen Vorteil haben. Männer haben diese Industrie geführt, aber Frauen machen den Unterschied und sie werden mehr und mehr Teil der Geschichte.

Wie sind Sie Kellermeisterin geworden?
Ich komme aus Mendoza, einer der bekanntesten Weinregionen der Welt – hier befindet sich übrigens auch Chandon Argentina. Wir sind umgeben von Bergen und Weingütern. Als ich mit der Schule fertig war, wollte ich die Weinwelt auch von innen kennenlernen. Ich habe mit meinem Vater darüber gesprochen und er hat mich auf das Weingut eines Freundes geschickt, wo ich erste Erfahrungen sammeln konnte. Es war großartig, jeden einzelnen Schritt der Weinherstellung zu erfahren – ich habe mich in die Arbeit verliebt. Danach habe ich studiert und nebenbei auf einem Weingut gearbeitet. Ich bin nach Südafrika und nach Spanien gereist, um mich auch persönlich weiterzuentwickeln. In Spanien war ich auf einem sehr kleinen Weingut, die auf natürlichen Rotwein spezialisiert waren. Zurück in Mendoza habe ich mein Studium beendet und mich neben 400 anderen Menschen bei Chandon beworben. Das war eine große Sache und eine noch größere Chance. Nach einem Bewerbungsprozess mit den unterschiedlichsten Aufgaben gab es ein Wein-Tasting mit nur noch zehn Bewerbern, die mehr oder weniger dieselbe Erfahrung und dasselbe Wissen hatten wie ich. Ich war nervös,
aber ich dachte, ich muss einfach ich sein – und es hat geklappt. Das ist jetzt vier Jahre her und war der Beginn meiner Karriere bei Chandon Argentina.

Lesen Sie das gesamte Interview in der Juli/August-Ausgabe von CASH, hier im E-Paper.
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