Cosnova-Marketingleiterin Yvonne Wutzler und Verkaufschef Hilko Prahl erklären, wie auch günstige Beautyprodukte einer ganzheitlich nachhaltigen Linie folgen und dem Mitbewerb sogar einen Schritt voraus sein können.
CASH: Frau Wutzler, Herr Prahl, das vergangene Jahr war bekanntermaßen für die Kategorie dekorative Kosmetik kein leichtes. Wie sind hier Ihre Erfahrungen?
Hilko Prahl: Trotz des herausfordernden Coronajahres für die dekorative Kosmetikbranche blicken wir auf eine starke 2020-Performance zurück. Ich denke, dass wir mit beiden Marken Catrice und essence bewiesen haben, dass wir krisenresistent sind. Nach Umsatzeinbußen im zweiten Quartal 2020 erholte sich unser Geschäft im Sommer und wir konnten im vierten Quartal dann sogar das Vorjahresniveau toppen. So haben wir im deutschen Markt im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Umsatzplus von 4,5 Prozent erzielt.
Wie hat sich das E-Commerce-Geschäft entwickelt?
Prahl: Wir konnten den Anteil des E-Commerce-Umsatzes im Vorjahr verdoppeln. Doch nicht nur in Deutschland boomt der Onlineverkauf, wenn wir uns die globale Entwicklung von cosnova im Jahr 2020 anschauen, spielen Market-Places weltweit eine zunehmend wichtigere Rolle. Sichtbar wird dieser Trend vor allem entlang steiler Entwicklungen in den USA und in China. Wobei wir gerade in China – einem großen Wachstumsmarkt – die Aktivitäten auch im letzten Jahr weiter intensiviert und ausgebaut haben.
Welche Rolle spielt der österreichische Markt gemessen an seiner Umsatzbedeutung?
Prahl: Ähnlich wie in Deutschland konnten wir auch in Österreich während des Coronajahres unsere Marktanteile weiter ausbauen: Der wertmäßige Marktanteil von Catrice stieg um 0,7 Prozentpunkte, von essence sogar um 1,1 Prozentpunkte. Der Mengenanteil sieht ähnlich aus: Catrice zeigte eine 0,5 Prozentpunkte Steigerung, während essence 2,3 Prozentpunkte zulegte. Damit liegt essence auf Platz eins und Catrice auf Platz zwei und machen zusammen 44,5 Prozent der verkauften Stückzahlen in Österreich aus.
In Ihren Regalen sind gefühlt laufend neue Produkte platziert. Wie lang ist ein durchschnittlicher Produktlebenszyklus Ihrer Marken?
Yvonne Wutzler: Die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten stehen im Zentrum unserer Produktentwicklung. Wir möchten möglichst allen Menschen Zugang zu den neuesten Beauty-Trends und -Innovationen bieten und sie mit unseren wechselnden Sortimenten immer wieder inspirieren. Daher ziehen sowohl bei essence als auch bei Catrice zweimal im Jahr Neuheiten ins Standardsortiment ein. Mit dem jeweiligen Update wird rund ein Viertel des Sortiments ausgetauscht und erneuert. Wie lange ein Produkt verfügbar bleibt, variiert sehr stark und hängt natürlich einmal davon ab, wie gefragt es ist. Zum anderen spielt es auch eine Rolle, ob das Produkt einen spezifischen, eher kurzlebigen Trend bedient – damit einen eher kurzen Lebenszyklus durchläuft – oder aber das Zeug dazu hat, ein dauerhafter Liebling in der Make-up-Routine zu werden.
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