Reinhard Grießler ist neuer Geschäftsführer von Egger Getränke. CASH bat ihn zum Einstandsinterview über den Wechsel innerhalb der Egger-Welt, Glas-Mehrweg und Einwegpfand sowie die Zusammenarbeit mit Handel und Industrie.
CASH: Herr Grießler, sie haben eine sehr große Affinität zu Holz, waren circa 15 Jahre in der Branche tätig. Was hat Sie dazu bewogen, die Branche zu wechseln und zum Schwesternunternehmen Egger Getränke zu gehen?
Reinhard Grießler: Die Idee kam ursprünglich von der Eigentümerfamilie. Es war eine Chance, mich innerhalb der Unternehmensgruppe weiterzuentwickeln. Diese Wertschätzung, und dass man auf die Führungskräfteentwicklung in den eigenen Reihen schaut, ist wirklich etwas, das beide Unternehmen auszeichnet. Was mich an der Lebensmittelbranche am meisten anspricht, ist das Produktionsumfeld. Und Lebensmittel selbst sind ein Mittel zum Leben, etwas, das mit mehr Emotionen und einem unmittelbaren Kontakt zum Kunden und zum Konsumenten verbunden ist. Mich reizt das Gesamtpaket, die Marke, die Markenartikler, für die wir abfüllen, und der Einzelhandel an sich.
Was ist der größte Unterschied?
Der größte Unterschied ist, dass man es mit Produkten zu tun hat, die direkt zum Konsumenten kommen, das war für mich das ganz große Neue. Bei Egger Holz waren wir ausschließlich im B2B-Geschäft tätig, dafür sehr international.
Und die Preisverhandlungen werden sicher auch ganz anders geführt …
Definitiv. Da gibt es ganz andere Spielregeln.Was mich aber schon überrascht hat,war, dass es in beiden Bereichen eine starke Verbindung zur Urproduktion gibt. Themen wie Witterung, Missernten et cetera kenne ich bereits stark vom Holz,
wo wir saisonal und von diesen Bedingungen abhängig waren. Das kommt jetzt alles wieder, nur in anderer Form. Die Verfügbarkeit des Himbeergrundstoffs war mein Einstieg in das Thema, das sowohl Preissteigerungen als auch Dynamiken in der Rezeptur mit sich bringt.
Welche Herausforderungen gibt es noch?Eine große Herausforderung ist Mehrweg-Glas. Hier haben wir am Standort in Unterradlberg eine Pionierleistung geschaffen. Die Rohstoffsituation ist die eine Challenge, ökologische Verpackung die andere. Wie es weitergehen wird, wird das tatsächliche Kaufverhalten zeigen. Denn Umfragen sind das eine, wie es tatsächlich funktioniert, das andere.