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Heidi Porstner & Lisa Kernegger: Kritiker braucht das Land

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Lisa Kernegger (l.) und Heidi Porstner sind das Österreich-Team von foodwatch.
Lisa Kernegger (l.) und Heidi Porstner sind das Österreich-Team von foodwatch.

Seit Dezember 2020 schaut foodwatch Österreich der heimischen Lebensmittelbranche auf die Finger. Die Leitung dabei haben Heidi Porstner und Lisa Kernegger, die im CASH-Interview über die Ziele der NGO, die Kooperation mit der Industrie und ihre aktuelle Kampagne sprechen.

CASH: Frau Porstner, Frau Kernegger, was hat sich in den ersten vier Monaten bei foodwatch getan?
Heidi Porstner: Wir haben bereits innerhalb der ersten Tage nach unserem Livegang zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen, weil es foodwatch jetzt auch in Österreich gibt. Sowohl Lebensmittelunternehmen als auch interessierte Konsumenten haben sich bei uns gemeldet: Lebensmitteltäuschung ist eines der zentralen Themen, das die Menschen bewegt. Foodwatch hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, diese aufzudecken.

Nutri-Score, Light-Produkte, Herkunftsangaben – Themen haben Sie sicher genug, aber wozu erhalten Sie die meisten Anfragen?
Lisa Kernegger: Alle Themen, mit denen wir an den Start gegangen sind, stoßen auf großes Interesse. Wir werden oft gefragt, warum es in Österreich bisher nur so wenige Produkte mit dem Nutri-Score im Supermarkt gibt. Auch woher die Lebensmittel kommen, beschäftigt die Menschen gerade in diesen Zeiten besonders. Irreführende Aufmachung von Lebensmitteln oder damit verbundene Werbung führen bei den Konsumenten immer wieder zu großem Unmut.

Da gibt es viel zu tun, um die entsprechende Transparenz zu schaffen. Wie erstellen Sie aus der Konsumentenrückmeldung ein für die Branche brauchbares Feedback?
Porstner: Lebensmittelunternehmen erhalten zum Beispiel unmittelbares Feedback über unsere Plattform www.dasregtmichauf.at. Hier laden Konsumenten Produkte hoch, deren Aufmachung, Beschreibung oder Bewerbung sie als irreführend wahrnehmen. Foodwatch Deutschland prämiert zum Beispiel seit vielen Jahren den 'Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge'. Hersteller haben danach ihre Werbebotschaft geändert oder Rezepturen ausgewogener gestaltet.

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