Heidi Chocolat Niemetz : Gerhard Schaller: Wa...
 
Heidi Chocolat Niemetz

Gerhard Schaller: Wahrer Erfolg kommt auf Raten

Markus Wache

Steigender Kostendruck und hohe Personalkosten setzen Heidi Chocolat Niemetz Schwedenbomben seit Jahren zu. Wie man es bislang dennoch geschafft hat, nicht nur über die Runden zu kommen, sondern auch in umweltfreundliche Verpackungen, Zertifizierung und Innovationen zu investieren, erzählt Geschäftsführer Gerhard Schaller.

CASH: Herr Schaller, Sie haben schon in früheren Interviews betont, dass Sie dem Kostendruck ohne Preiserhöhung langfristig nicht standhalten können. In der Zwischenzeit sind aber Rohstoffpreise weiter in die Höhe gegangen. Wie sieht Ihre Situation momentan aus?
Gerhard Schaller: Wir sind mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert – und da meine ich noch gar nicht die höheren Rohstoffpreise. Wir haben sehr hohe Personalkosten, da bei der Produktion unserer Produkte sehr viel von Hand gemacht wird. Dadurch haben wir auch keinen Skalierungseffekt, da eine Produktionssteigerung eine weitere Schicht bedeuten würde, wodurch die Kosten noch weiter steigen würden. Darüber hinaus haben wir seit sieben Jahren keine Preiserhöhung durchgesetzt. Wenn sich das nicht bald ändert, wird es eng.

Wie ist es Ihnen in den vergangenen Jahren denn gelungen, den Umsatz zu halten?
Wir haben die steigenden Kosten bisher durch eine stabile Performance im Handel und durch erfolgreiche Innovation abgefedert. Dadurch blieb unser Umsatz auch im Vorjahr stabil und wir konnten am Schaumkussmarkt unsere Marktführerschaft auf rund 90 Prozent ausbauen. Wir haben das Glück, mit den Schwedenbomben ein tolles österreichisches Traditionsprodukt zu haben, das mit traditioneller Konditor-Methode hergestellt wird.

Gerhard Schaller: "Wir haben viele Innovationen und auch Ideen für unterschiedliche Segmente bei den Schwedenbomben, Manja und Sweedy."

Wie managen Sie die zusätzlichen pandemiebedingten Herausforderungen in der Produktion?
Wir mussten natürlich viele Sicherheitsvorkehrungen treffen, um die Produktion zu sichern. Dazu gehört auch die Einführung eines Schichtbetriebs, bei dem sich die Mitarbeiter beider Schichten nicht begegnen, wodurch auch die Produktion zeitweise stillsteht. Wenn wir über Herausforderung sprechen, so liegt unsere größte aber darin, die Herstellung der Schwedenbomben, die eine Haltbarkeit von nur drei Wochen haben, effizient zu planen. Das Auspendeln zwischen den Peaks und den Löchern ist sehr schwierig und ein weiterer großer Kostenfaktor. Ein ebenfalls großer Kostenpunkt war zudem die Umstellung auf Fairtrade und rePET bei den Schwedenbomben-Verpackungen.

Bedeutet die Umstellung in weiterer Folge eine Ersparnis?
Momentan ist die Nachfrage nach rePET so groß, dass es sogar rund zehn Prozent kostenintensiver ist als Neuplastik. Nichtsdestotrotz ist es für uns ein wichtiger Schritt auf unserer Nachhaltigkeitsagenda. Nachdem rePET bereits erfolgreich bei Getränkeverpackungen eingesetzt wird, ist es uns in Zusammenarbeit mit der ARA gelungen, auch im Bereich Lebensmittelverpackungen hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Für mich persönlich war es auch eines der spannendsten Projekte der letzten Jahre.

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