Nichole Duttine, Geschäftsführerin von Nutricia Milupa Österreich, spricht im CASH-Interview über die Besonderheiten österreichischer Eltern, Bio-Babynahrung und beste Unternehmen FÜR die Welt.
CASH: Frau Duttine, Nutricia Milupa ist ein international agierendes Unternehmen und auch Sie verfügen über viel internationale Berufserfahrung. Was sind Ihrer Meinung nach die Besonderheiten am österreichischen Markt für Baby- und Kleinkindernahrung?
Nichole Duttine: Nutricia Milupa ist hierzulande seit vielen Generationen fest am Markt etabliert. Dabei sind wir Marktführer in den meisten relevanten Kategorien in Österreich – das betrifft zum Beispiel Säuglingsmilchen, Spezialnahrungen oder auch Kindermilchen. Im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder der Schweiz können wir in Österreich vor allem psychologische Unterschiede im Umgang mit dem Thema Elternschaft erkennen. In Österreich steht hier beispielsweise stark der Emanzipationsgedanke im Vordergrund: Die Markenbindung ist schwächer ausgeprägt und aufgrund einer emanzipatorischen Haltung zum Kind sind Eltern in Österreich auch eher dazu bereit, externe Hilfe wahrzunehmen. Hier kommen auch Marken ins Spiel, denn diese haben die Aufgabe, den Eltern „unter die Arme zu greifen“. Mütter bleiben hierzulande nach der Geburt zudem im Durchschnitt länger und mehr zu Hause, fühlen sich statistisch im ersten Jahr gestresster und haben eine höhere Affinität zu Spezialmilchen, falls erforderlich.
Wie viel Eigenständigkeit hat also Nutricia Milupa in Österreich, wenn es etwa um die Entwicklung von Neuprodukten geht?Durch unseren Traditionsfirmensitz in Puch bei Hallein und den damit einhergehenden langjährigen, dialogorientierten Beziehungen zu Kinderärztinnen und -ärzten, medizinischem Fachpersonal sowie Eltern von Wien bis nach Vorarlberg wissen wir, worauf es bei Baby- und Kleinkind-Nahrungen in Österreich wirklich ankommt. Natürlich profitieren wir in der Produktentwicklung stark vom internationalen Spitzen-Know-how unseres Mutterkonzerns Danone. In unserem Forschungszentrum in Utrecht in den Niederlanden arbeiten rund 500 internationale Expertinnen und Experten tagtäglich daran, mit unseren Rezepturen allen Ernährungsbedürfnissen gerecht zu werden. Auf der anderen Seite hat Nutricia Milupa Österreich einen direkten Einfluss auf potenzielle Produktentwicklungen. Darüber hinaus unterstützen wir auch in Österreich internationale Spitzenforschung. Voraussichtlich noch dieses Jahr werden uns die Ergebnisse der Forschungsreihe "Frühkindliche Adipositasforschung" vorliegen, die wir mit der Begründung eines Josef-Ressel-Zentrums an der FH Johanneum in Graz vor fünf Jahren gestartet haben.
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CASH-Ausgabe 1/2022.