V.l.: Walter Heindl (Geschäftsführer Confiserie Heindl), Bernd Bimashofer (Zuckerbäcker Confiserie Heindl), Andreas Heindl (Geschäftsführer Confiserie Heindl) © Pischinger/Heindl/Rastegar
Leopold Pischinger in Wien 6., Stiegengasse 8; gegründet 1849 – das ist der Firmenbucheintrag. Pischinger ist die älteste noch am Markt befindliche österreichische Süßwarenmarke.
Eines steht fest: Leopold Pischinger ahnte nicht im Entferntesten, dass er mit seinen Waffeln als Unternehmer Geschichte schreiben würde – denn Pischinger ist heute die älteste noch am Markt befindliche österreichische Süßwarenmarke. Von Anfang an versüßt Pischinger das Leben der Wiener mit seinem traditionellen Christbaumbehang. Und wer beim Heurigen war, ohne Oblaten oder Waffeln von Pischinger gegessen zu haben, kann ernsthaft nicht behaupten, beim Heurigen gewesen zu sein; echt jetzt.
In den 1880er-Jahren steigt Leopolds Sohn
Oskar (geb. 1863) in das väterliche Unternehmen ein und erfindet die in kurzer Zeit im ganzen Habsburger-Reich bekannte und beliebte „Pischinger-Torte“, die sich Kaiserin Elisabeth u.a. sogar bis nach Karlsbad nachsenden ließ. 1888 erfindet Oskar Pischinger die Stefanie-Torte zu Ehren von Kronprinzessin Stefanie – und zahlreiche weitere Spezialitäten folgen. Die Pischinger-Kreationen waren so erfolgreich, dass sie etliche Plagiate erfuhren, gegen die man sich erfolgreich zur Wehr setzte.
Ab 1945 produzierte die Gesellschaft Oskar Pischinger für rund 20 Jahre in Wiener Neustadt, bis das Werk an Bensdorp bzw. in Folge an Victor Schmidt & Söhne übergeben wird. Seit 1994 existiert Pischinger wieder als eigenständiges Unternehmen, Inhaber und Geschäftsführer ist Stefan Gaudernak. Im Jahr 2004 wird die Pischinger-Torte in handliche Dreiecke geschnitten und der Slogan „… um Ecken besser!“ wird kreiert. 2006 übernimmt das Familienunternehmen Heindl den traditionsreichen Wiener Waffelspezialisten mit rund 30 Mitarbeitern und sechs Verkaufslokalen.
Anlässlich des 170-jährigen Marken-Bestehens hat man eine Jubiläumsdose im Retro-Design mit einer Auflage von 15.000 Stück aufgelegt, die innerhalb weniger Wochen bereits vergriffen war, sodass man bereits eine zweite Auflage produziert hat.