2020 verzeichnete Österreich - erstmals in der Geschichte der Statistik - eine positive Außenhandelsbilanz bei Agrarwaren und Lebensmitteln.
Die Exportumsätze stiegen um 3,9 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro, während die Importe mit 10,8 Millionen Euro fast gleich blieben. Deutschland ist mit 36 Prozent Anteil der größte Abnehmer heimischer Agrarprodukte. Die Ausfuhren in unser Nachbarland stiegen um 6,2 Prozent, die Einfuhren sanken hingegen um 3,5 Prozent. Dadurch ergibt sich eine positive Handelsbilanz von 270 Millionen Euro mit Deutschland. Ein großes Plus von 14,7 Prozent gab es beim Export in die Niederlande, bei Slowenien sanken die Importe um 10,3 Prozent.
In der Bestenliste der wertmäßig stärksten agrarischen Exportwaren beweist die Landwirtschaft ihre Kraft: Milchprodukte führen gefolgt von veredeltem Obst und Gemüse, Wurst-, Schinken- und Speckwaren und verzeichnen kräftige Zuwachsraten. Für die Fleischbranche war das vergangene Jahr herausfordernd. Die Gastronomie fehlte über weite Strecken als Abnehmer, Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland brachten das Markt und Preisgefüge zusätzlich durcheinander. Unter diesen Voraussetzungen haben sich die Exporte gut halten können. Die Ausfuhren von Rindfleisch nach Deutschland legten sogar zu. Asien wird als Exportmarkt für Schweinefleisch immer wichtiger.
"Wer hätte es für möglich gehalten, dass ausgerechnet im Krisenjahr 2020 solche Zuwächse erwirtschaftet werden? Die Landwirtschaft und die nachgelagerten Stufen haben hier Hand in Hand eine Meisterleistung vollbracht und ihre Krisenfestigkeit bewiesen. Man kann zu ihrer Performance nur gratulieren", so Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.
Zwei Drittel aller Lebensmittelexporte gehen in die EU, wertmäßig ist Deutschland - wenig verwunderlich - mit 2,7 Milliarden Euro Exportumsätzen der lukrativste Markt. Dahinter folgt die USA mit 1,1 Milliarden, dann Italien mit 502 Millionen und die Schweiz mit 313 Millionen Euro.