Im AMA-Fachgremium Milch und Milchprodukte einigte man sich am 27.7. einstimmig auf ein Ende der dauernden Anbindehaltung aller Rinder im AMA-Gütesiegel-Programm per 1. Jänner 2024.
Ab 2024 verbietet die AMA für alle Teilnehmer des AMA-Gütesiegel-Programms Milch die dauerhafte Anbindehaltung von Milchkühen. Diese ist zwar bereits Gesetz und in Neubauten seit 2005 verboten, allerdings ist sie für Milchbauern in früher errichteten Stallungen in Ausnahmefällen noch bis 2030 erlaubt, wenn die örtlichen oder geografischen Gegebenheiten einen Umbau in einen Laufstall oder einen Weidegang nicht möglich machen.
Heimische Molkereien beziehen bereits vielfach Milch ausschließlich von Milchlieferanten ohne dauernde Anbindehaltung. Nun hat sich auch die AMA dazu entschlossen, das Verbot früher umzusetzen. Und so ist die Anbindehaltung mit Weide, Auslauf oder sonstiger Bewegungsmöglichkeit an weniger als 90 Tagen pro Jahr im AMA-Gütesiegel-Programm Milch ab 1. Jänner 2024 nicht mehr zulässig. Die entsprechenden Vorschläge für die Richtlinienänderung wurde in den vergangenen Monaten mit den Branchenvertretern erarbeitet. Der Beschluss fiel gestern (27.7.2022) im zuständigen Fachgremium der AMA, in dem neben der Milchwirtschaft und der Landwirtschaft, auch der Handel und das Bundesministerium für Landwirtschaft vertreten sind.
"Damit setzt das AMA-Gütesiegel gemeinsam mit der Branche einen weiteren Schritt bei der Weiterentwicklung einer Tierhaltung, die von Konsumenten anerkannt wird. So wie mit unserem Masterplan Schwein, der einen früheren Ausstieg aus dem Vollspaltenboden im AMA-Gütesiegel vorsieht, möchten wir auch bei der Milchviehhaltung Taktgeber sein", sagt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.
Mit dem einstimmigen Beschluss des Fachgremiums sieht Petschar auch die Verantwortung aller Beteiligten, den Weg zur Schaffung von mehr Tierwohl "gemeinsam und verantwortungsvoll umzusetzen".