"Kurzfristig haben wir natürlich ein hohes Umsatzplus im LEH-Sortiment zu verzeichnen, wir rechnen aber mit einer Abflachung und Glättung der Umsatzspitzen über das Jahr. Unsere Gastronomie-Umsätze sind aber weitgehend zusammengebrochen", so Geschäftsführer Martin Terzer über die Auswirkungen der Corona-Situation bei Recheis.
Wie sich die Corona-Pandemie auf das Tiroler Traditionsunternehmen auswirkt und wie es mit der verstärkten Nachfrage umgeht.
Mitten in den Tiroler Alpen, in Hall in Tirol, liegt die erste Teigwarenmanufaktur Österreichs. 130 Jahre hat das Unternehmen vergangenes Jahr gefeiert. Was aber 2020 auf die rund 100 Mitarbeiter zukommt, damit hat wohl keiner gerechnet. "Die letzten Wochen haben unser Unternehmen sehr gefordert. Mehr- und Wochenendarbeit, schwierige Rahmenbedingungen für die Logistik und Herausforderungen in der Rohstoffbeschaffung haben uns einiges an Krisenkompetenz abverlangt. Auf der anderen Seite hat uns die gemeinsame Bewältigung genau dieser Herausforderungen stärker gemacht und den Zusammenhalt untereinander gefördert", erklärt Recheis-Geschäftsführer Martin Terzer auf Nachfrage von CASH. "Die guten, partnerschaftlichen Beziehungen zu unseren Lieferanten haben dazu beigetragen diese intensive Produktions- und Lieferphase gut zu meistern und die Grundversorgung unserer Kunden mit Teigwaren sicherzustellen."
Um eben diese Versorgung sicher zu stellen, wurde von der Produktion bis zur Logistik rund um die Uhr gearbeitet, denn die Nachfrage nach Nudeln war in den letzten Wochen enorm, wie die zahlreichen leer gekauften Regale mehr als einmal deutlich zeigten. Dennoch betont der Teigwarenhersteller, mit seinen Hauptartikeln immer lieferfähig gewesen zu sein. Grund dafür war u. a. die regionale Ausrichtung. "Gerade jetzt bewährt sich unsere Struktur ganz besonders. Durch unseren Fokus auf österreichische Rohstoffe und unser gutes Netzwerk an verlässlichen, leistungsfähigen Partnern aus Österreich können wir die Grundversorgung mit Teigwaren für Österreich gemeinsam mit den anderen Unternehmen unserer Branche sicherstellen", so der Geschäftsführer.
Nun hat sich die Lage aber wieder etwas beruhigt, trotzdem hat man gelernt vorsichtig zu sein. "Seit Mitte KW 13 ist wieder etwas Normalität in den Produktionsalltag eingekehrt und wir bauen derzeit unsere Lagerstände und die Lieferfähigkeit von Randsortimenten wieder auf, um auf eventuelle Veränderungen vorbereitet zu sein", erzählt Terzer und lobt seine Mitarbeiter für ihren Einsatz: "Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir extrem engagierte und loyale MitarbeiterInnen haben und das bewährt sich natürlich ganz besonders in einer so außerordentlich schwierigen Situation wie jetzt."