Ohne wäre es einfach fad - darum steckt das Gewürzregal voller Innovationen. CASH hat bei ausgewählten Marken nachgefragt, womit die Österreicher würzen.
Der Unterschied zwischen Essen und Genuss ist die richtige Würze. Für diese sorgen kleine wie große Marktteilnehmer, deren angebotenes Sortiment sich teils stark unterscheidet. Dabei weisen sie einige Gemeinsamkeiten auf, wie CASH im Rahmen des Dossiers rund um Salz und Gewürze herausgefunden hat.
Als deutlichen Trend kann Kotányi das durch das Homeoffice geförderte Kochen und Backen zu Hause ausmachen. Bemerkbar wurde das etwa durch den Absatz bei den Brot-Gewürzen, die sich verdoppelt haben. Da Kotányi daran glaubt, dass der Trend weiterhin bestehen bleibt, wurden für das Jahr 2021 drei neue Brotbackmischungen entwickelt. Weiters zeigt sich, dass die Gewürzmühle die wichtigste Triebfeder für den anhaltenden Erfolg von Kotányi ist. Im russischen Markt konnte ein Marktanteil von 75 Prozent erreicht werden und auch am asiatischen Markt erfreut sich die Gewürzmühle großer Beliebtheit.
Bei den Salinen Austria hat man unterschiedliche Auswirkungen durch die Lockdowns erkannt. Während der Einzelhandel starke Zuwächse generierte, kam es beim Cash&Carry-Geschäft zu großen Einbußen. Man erwartet, dass die zweite Jahreshälfte 2021 wieder den Kurs in Richtung Normalität setzt - entsprechend erwartungsvoll blickt man der Grillsaison entgegen. In Sachen Trends stehen Produkte aus Österreich hoch im Kurs, genauso wie Verpackungen ohne Plastik. Ebenfalls erfreulich ist das steigende Bewusstsein für die unterschiedliche Verwendung diverser Salz-Produkte. In genau diese Kerbe schlägt die aktuelle Produktneuheit der Salinen, das Bad Ischler Salzart.
Ein würziges "Moin" gibt es von Ankerkraut aus Jesteburg, gleich südlich von Hamburg. In Österreich sind die Gewürzmischungen des Herstellers bei Billa gelistet, wo sie sich sehr zur Zufriedenheit des Unternehmens entwickeln. "2020 war exorbitant stark und hat das ohnehin schon extrem starke zweistellige prozentuale Wachstum der vorherigen Jahre weit übertroffen. Auch 2021 haben wir ambitionierte Ziele, werden diese aber voraussichtlich ebenso übererfüllen", so Malena Thielebein vom Ankerkraut-Marketing auf CASH-Anfrage. Um dieses Ziel zu erfüllen, gibt man sich experimentierfreudig, denn es werden jährlich 50 neue Gewürzmischungen gelauncht.
Zurück in Österreich gibt sich auch Sonnentor zuversichtlich: "Wir sehen einen positiven Markttrend für Bio-Lebensmittel und den Bio-Fachhandel. Wir sind zuversichtlich, dass sich dieser auch 2021 fortsetzt. Im vergangenen Geschäftsjahr durften wir uns über ein Plus von zirka 15 Prozent freuen", sagt Marken-Botschafterin Marie-Theres Chaloupek. Das Kochen zu Hause wird auch hier als Trend aufgegriffen, weshalb gerne einfache Tipps für die kreativen Konsumenten-Köpfe geliefert werden - das Mischen von Aufstrichen oder die Verwendung essbarer Blüten zum Beispiel. "Nicht alle haben ein breites Gewürzregal zu Hause, möchten aber die ganze Vielfalt der Aromen genießen. Aus diesem Grund sind Gewürzmischungen besonders beliebt", so Chaloupek. Stets wichtig dabei sind die ausgefallenen Namen der Produkte.
Eine feine Auswahl an sortenreinen Gewürzen gibt es auch seitens der Marke Kiano, betrieben von Lechner & Franc. Geschäftsführer Gerhard Lechner fasst zusammen: "2020 haben wir eine hervorragende Entwicklung mit einem Plus von 127 Prozent zu verzeichnen. Das liegt am boomenden Bio-Bereich, in dem unsere Produkte positioniert sind." Neben den eigenen Gewürzen wird auch die Herstellung von Private-Label-Produkten angeboten.