Seit Hülsenfrüchte verstärkt als Fleischalternativen und Low-Carb-Gerichte zum Einsatz kommen, gelten sie als wahre Superfoods. Das sieht man auch am steigenden Pro-Kopf-Verbrauch.
Der Markt für Hülsenfrüchte präsentiert sich seit Jahren als Wachstumsmarkt. Laut Statistik Austria wurden im Wirtschaftsjahr 2019/20 (1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020) in Österreich durchschnittlich 1,2 Kilogramm Hülsenfrüchte pro Kopf der Bevölkerung konsumiert. Dies entspricht einem leichten Zuwachs um 200 Gramm gegenüber dem Vorjahr. Die Markenartikelhersteller begründen diesen positiven Trend vor allem mit dem steigenden Bedürfnis nach gesunder Ernährung und durch den wachsenden Anteil an Vegetariern, Veganern und Flexitariern. Aber auch bei Keto-Ernährung, also einer kohlenhydratarmen Ernährung, kommen sie zum Einsatz. Das liegt daran, dass sie besonders reich an Proteinen sind und wertvolle Mineralien und Vitamine enthalten. An Stelle von Fleisch wird besonders gerne zu Alternativen aus Kichererbsen gegriffen, aber auch in Form von Hummus haben Kichererbsen einen festen Platz im Speiseplan der Österreicher erhalten. Daneben erfreuen sich auch Linsen und Bulgur immer größerer Beliebtheit.
Pro-Kopf-Konsum von Hülsenfrüchten in Österreich in den Jahren 2006/7 bis 2019/20 nach Statistik Austria.
Bohnen werden gerne mit Vorsicht genossen, Sprüche wie "Jedes Böhnchen ein Tönchen" leisten nicht unbedingt einen positiven Beitrag zu mehr Popularität. Aber schon Heinz Erhart soll gereimt haben: "Es gibt Gerüchte, dass Hülsenfrüchte – in Mengen genommen – nicht gut bekommen. Das macht ja nichts, ich finde das fein, – warum soll man nicht auch mal ein Blähboy sein". Mit Schalk oder ohne, gewiss ist jedenfalls, dass die runden oder nierenförmigen Samen gut für die Darmgesundheit und den Cholesterinspiegel sind und enthalten unter anderem einen hohen Anteil Folsäure, Kalzium und Kalium. So ist es nicht verwunderlich, dass das Ansehen der Bohne einen Wandel durchmacht und gerne Bestandteil einer gesunden Küche und Ernährung sind. "Immer beliebter werden rote und schwarze Bohnen, die für Tacos und andere mexikanische oder japanische Straßengerichte verwendet werden. Verbraucher wissen, dass sie lecker und gesund sind", heißt es in einer Stellungnahme des Spezialisten Cirio aus dem Hause Conserve Italia.
Konsum von Hülsenfrüchten in Österreich in den Jahren 2006/7 bis 2019/20 in Tonnen nach Statistik Austria
Die Beliebtheit der Hülsenfrüchte freut die Markenartikelhersteller - und das, obwohl der Markt (Nielsen, LEH+DFH inkl. H/L, MAT 21/48) doch mit einem deutlichen Minus von 21,6 Prozent zurechtkommen musste. Damit lag der Markt bei 6,3 Millionen Euro. Natürlich ist auch hier das Minus durch die enormen Bevorratungskäufe 2020 zu erklären, Bohnen und Kichererbsen liegen 2021 sogar noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Dennoch sprechen die Markenartikler durchwegs von guten Umsatzentwicklungen. "Bonduelle verzeichnete für das Jahr 2021 ein zweistelliges Wachstum bei Hülsenfrüchten. Hierbei sind Kidney Bohnen der stärkste Artikel, Kichererbsen wachsen am dynamischsten", erzählt beispielsweise Erich Strassgschwandtner, Sales Director Austria Switzerland. Auch Cirio wächst nach Angaben des Unternehmens, hier spürt man vor allem auch den verstärkten Griff zur Konserve.
Hülsenfrüchte: Produktparade