E-Special Würstel: Vertreter der Wiener Würst...
 
E-Special Würstel

Vertreter der Wiener Würstelstandkultur

Radatz
Dr. Franz Radatz
Dr. Franz Radatz

Im Gespräch mit CASH geht es Dr. Franz Radatz um die wahre Bedeutung der Klassiker genauso wie um die Notwendigkeit von Innovationen.

CASH: Herr Dr. Radatz, sind Würstel bei den Konsumenten im Feinkost-Sortiment nach wie vor beliebt oder wandern die Präferenzen zusehends in den Take Away-Bereich?
Franz Radatz: Würstel für Daheim erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit, weil diese schnell und einfach zubereitet werden können und somit ideal für die schnelle Mahlzeit am Abend oder zwischendurch geeignet sind. Da der kalte Verkauf über die Feinkost-Theke allerdings keine wesentlichen Vorteile bringt, wird der überwiegende Teil über die Selbstbedienung verkauft.

Wie groß ist der Würstelmarkt im österreichischen LEH generell (mengen- und wertmäßig)? Was immer Sie mir da an Daten, Zahlen und Fakten geben können, ist mir sehr willkommen.

Laut RollAMA werden über den österreichischen LEH rund 21,5 Mio. Kilogramm Würstel jährlich verkauft, damit 20 % des gesamten Wurst- und Schinkenabsatzes. 

Welche Bedeutung haben somit die klassischen Würstel wie Frankfurter, Debrecziner, Klobasse, Krainer & Co in Ihrem Sortiment und wie hat sich der Stellenwert dieser Produktgruppe im Laufe der letzten Jahre verändert?
Diese Zahlen widerspiegeln sich auch in unseren Absatzwerten – mit rund 4,2 Mio. Kilogramm jährlich. Abgesehen von der Auslistung eines großen Eigenmarken-Würstelartikels hat sich das Segment sehr positiv entwickelt – insbesondere dank der Erfolge unseres Radatz Käsekrainer Programms.

Wie gehen Sie mit der verstärkten Nachfrage nach veganen Würstelprodukten um? Finden diese Platz in Ihrer Produktion?
Wir haben bereits zahlreiche Versuche unternommen und auch vorgestellt. Erfolgreich am Markt war allerdings bis dato noch kein Artikel. Wir werden aber weiterhin schmackhafte Alternativen suchen.

Oder orten Sie eine verstärkte Nachfrage nach Produkten, die nach traditionellen, handwerklich orientierten Rezepturen erzeugt werden? Wenn ja, sehen Sie diese Nachfrage bei den Handelseinkäufern ebenfalls?
Tatsächlich waren wir mit traditionellen Rezepturen – Beispiel Waldviertler – bis dato erfolgreicher. Die Nachfrage nach authentischen, handwerklichen Produkten ist bei den Handelseinkäufern ungebrochen.

Gibt es erwähnenswerte Würstel-Trends (Geschmack, Textur, Form/Kaliber, Inhaltsstoffe usw.) und welche Rollen spielen dabei Bio und Regionalität?
Wir sehen uns als führenden Vertreter der Wiener Würstelstandkultur. Aus diesem Verständnis legen wir natürlich großen Wert auf unverfälschte Würstel, denen unsere Kunden seit Jahrzehnten vertrauen. Andererseits versuchen wir unsere Liebhaber zu überraschen – so wie aktuell mit den neuen Käsekrainern mit rotem Cheddar.

Welche Innovationen darf man in Sachen Würstel aus Ihrem Hause in nächster Zeit erwarten bzw. haben Sie in letzter Zeit gelauncht?
Schon zu Ostern gibt's unsere 'Groß gegen Klein'-Würstelmixpackungen, in denen große und kleine Würstelvarianten in der Pfanne gegeneinander antreten werden.

Herr Dr. Radatz, vielen Dank für das Interview.

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