Fairtrade Deutschland: Mehr fairer Kakao auf ...
 
Fairtrade Deutschland

Mehr fairer Kakao auf deutschem Markt

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Etwa 70.000 Tonnen Fairtrade-Kakao wurden 2019 abgesetzt.
Etwa 70.000 Tonnen Fairtrade-Kakao wurden 2019 abgesetzt.

Der Marktanteil von fair produziertem Kakao stieg 2019 auf 15 Prozent. Trotzdem fordert Fairtrade ein Lieferkettengesetz.

Der Verein zur Förderung des Fairen Handels nutzt die ISM - Internationale Süßwarenmesse Köln, um einmal mehr auf die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern in den größten Anbauländern Elfenbeinküste und Ghana aufmerksam zu machen. Anne Marie Yao, Cocoa Manager von Fairtrade Africa erklärt: "Der Weltpreismarkt ist zu niedrig, um ein existenzsicherndes Einkommen zu erreichen. Dazu kommen oft kleine Anbauflächen und niedrige Ernten." Auch der Klimawandel und die Abwanderung der Jungen bringen große Probleme mit sich. 

Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Immer mehr Unternehmen wollen ihre Lieferkette nachhaltiger gestalten und setzen deshalb beim Rohstoffeinkauf auf Fairtrade. So liegt der Marktanteil von Fairtrade-Kakao bereits bei 15 Prozent. Fairtrade fordert trotzdem ein Lieferkettengesetz: "Partner, die sich ernsthaft für Nachhaltigkeit engagieren, haben höhere Kosten und dadurch einen Wettbewerbsnachteil", sagt TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath. "Es ist an der Zeit, dass die Politiker nachhaltige Produkte und ethischen Konsum fördert und für einen fairen Wettbewerb im Sinne der Schwächsten sorgt."

Langfristiges Engagement vor Ort ist wichtig, um die Armut zu bekämpfen. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit baute der Disconter Lidl beispielsweise die Landwirtschaftsschule Procacao in der Elfenbeinküste, wo bereits über 18.000 Farmer im nachhaltigeren Kakaoanbau ausgebildet werden.
Der Schweizer Schokoladenhersteller Chocolats Halba wirkt gemeinsam mit Fairtrade Afrika der Zerstörung der Urwälder Westafrikas durch den Kakaoanbau entgegen. Dabei werden 2500 Bauern unterstützt, ihre Kakao-Monokulturen in biologisch vielfältige Agroforstparzellen umzuwandeln.
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