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Forum Wellpappe Austria

Wellpappe: Solides Wachstum, extremer Kostendruck

Forum Wellpappe/APA-Fotoservice/Schedl
V.l.n.r.: Stephan Kaar (Sprecher Forum Wellpappe Austria), Florian Thalheimer (Ikea Österreich, Sustainability Manager) und Florian Döbl (Forum Wellpappe Austria)
V.l.n.r.: Stephan Kaar (Sprecher Forum Wellpappe Austria), Florian Thalheimer (Ikea Österreich, Sustainability Manager) und Florian Döbl (Forum Wellpappe Austria)

Trotz Absatzplus im ersten Jahresquartal kämpft die Wellpappe-Industrie mit hohen Energiekosten und Rohstoffknappheit.

Die Nachfrage nach Verpackungen aus Wellpappe ist ungebrochen. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen für die ersten drei Monate 2022: Beim mengenmäßigen Absatz in Millionen Quadratmetern verzeichneten die fünf Mitgliedsunternehmen des Forums Wellpappe Austria ein solides Wachstum von plus 3,9 Prozent. In absoluten Zahlen ist das eine Fläche von 270 Millionen Quadratmetern. In Tonnen ist eine Steigerung von 4,5 Prozent zu verzeichnen (129.600 Tonnen). Über zwei Drittel aller in Österreich transportierten Waren werden in Wellpappe verpackt. Einen wesentlichen Anteil daran hat die gestiegene Nachfrage aus der Lebensmittel-, Getränke- und Konsumgüterindustrie (54 Prozent), gefolgt von Möbel, Elektronikteilen, Maschinen und Fahrzeugen (19 Prozent), sowie Logistik und Onlinehandel (12 Prozent).

Dabei war dieses Wachstum nicht selbstverständlich: Erst die enorme Nachfrage nach Wellpappe-Verpackungen während der Pandemie, dann monatelange, extreme Preissprünge bei Rohpapier, und aktuell belastet die angespannte Lage am Energie- und Rohstoffmarkt die Branche erneut. "Diese Situation fordert all unsere Kräfte", sagt Stephan Kaar, Sprecher des Forums Wellpappe Austria. "Die Pandemiepläne haben sich bewährt und helfen uns auch in der derzeitigen Situation. Wir haben unsere Lieferketten bestmöglich abgesichert."

Anhaltende Probleme mit den Lieferketten und Preissprünge bei Rohmaterialien bringen die Betriebe derzeit massiv unter Druck. So erlebte seit Anfang des Jahres 2021 Rohpapier – der wichtigste Rohstoff für Wellpappe – Preissprünge von bis zu 70 Prozent. Dazu kommen die extrem stark gestiegenen Preise für Strom, Gas, Logistik, Stärke, Farben und Paletten aufgrund der aktuell angespannten Lage am internationalen Energiemarkt. "Das verschärft den Preisdruck enorm. Wir sind gefordert wie nie zuvor, um die Versorgung mit Wellpappe-Verpackungen sicherzustellen", sagt Kaar. Aufgrund der laufenden Preiserhöhungen bei Rohstoffen gab es auch Anpassungen beim Wellpappe-Preis. Derzeit ist noch keine Besserung in Sicht.

Was die Hersteller freut: Der Möbelhändler Ikea wird bis 2028 auf Kunststoff als Verpackungsmaterial verzichten. Bis 2025 werden Kunststoffverpackungen bei neuen Artikeln eliminiert und in der bestehenden Produktpalette bis 2028 ersetzt. Ikea gibt jährlich weltweit mehr als eine Milliarde Euro für rund 920.000 Tonnen Verpackungsmaterial aus. 

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