Eine Umfrage von Global 2000 bestätigt: 83 Prozent der Befragten sind für die Einführung eines Pfandsystems für Plastikflaschen.
Ein stärkeres Vorgehen und mehr Verantwortung bei Plastikabfällen
– das wünschen sich Österreicher laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die für die Changing Markets Foundation und Global 2000 durchgeführt wurde. Die Mehrheit der Befragten (93 Prozent) meinen, dass Plastik-Produzenten und Unternehmen, die Produkte in Plastikverpackungen verkaufen, zum Management von Plastikabfällen beitragen sollen.
Getrennte Sammlung bis 2029
Aufgrund der im Juli 2019 in Kraft getretenen Einwegplastik-Richtlinie der EU wird die Einführung eines Einweg-Pfandsystems für Plastikflaschen, Dosen, Einweg-Glas und Getränkeverbundkartons nun auch hierzulande heftig diskutiert. Die Richtlinie soll weg von Einweg-Produkten und hin zu Mehrweg-Systemen führen. Sie beinhaltet unter anderem auch die Vorgabe einer getrennten Sammlung von allen auf dem nationalen Markt platzierten Plastikflaschen von 90 Prozent bis zum Jahr 2029. Mit einem Pfandsystem kann diese getrennte Sammelquote leicht erreicht werden, wie die Rücklaufquoten in anderen europäischen Ländern zeigen.
Best Practice
In Litauen gibt es bereits ein derartiges Pfandsystem und es zeigt Wirkung: Hatte das Land 2015 noch eine getrennte Sammelquote von nur 34 Prozent für Plastikflaschen, so ist diese nach der Einführung eines Einweg-Pfands innerhalb von zwei Jahren bereits auf 92 Prozent gestiegen. Lena Steger, Plastik- und Ressourcen Expertin von Global 2000, ist der Meinung: "Ein Pfandsystem ist ein dringend notwendiger erster Schritt, um den gedankenlosen Einsatz von Einwegplastik zu reduzieren und gegen die Vermüllung der Natur anzukämpfen. Keine andere Methode ist so effektiv gegen Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung."