Am Firmensitz in Gmunden betreibt das Milchwerk Jäger seit rund zwei Jahren eine Pasta Filata Produktionsanlage.
Die Gmundner Molkerei wird die Fusionsgespräche mit der deutschen Privatmolkerei Milchwerk Jäger weiter vertiefen. Eine Fusion mit der SalzburgMilch ist somit vom Tisch.
Nach ihrer Sitzung am 27. Mai haben der Vorstand und Aufsichtsrat der Gmundner Molkerei eGen entschieden, das Angebot der Molkerei Jäger weiter zu verfolgen. Darüber informierten die Gmundner mittels Presseaussendung. Auf das erste Angebot der SalzburgMilch wurde darin nicht näher eingegangen. Der Deal mit den Salzburgern gilt als geplatzt. Während die Fusion mit den Salzburgern die Eingliederung der Gmundner Molkerei in die SalzburgMilch gebracht hätte, bietet Hermann Jäger der Genossenschaft eine gleichberechtigte Beteiligung an seinem Unternehmen an. Die Gmundner Molkerei eGen (mbH) bleibt somit bestehen und die Landwirte würden Miteigentümer der Milchwerke Jäger GmbH in Haag in Oberbayern werden. "In einer Genossenschaft entscheidet nicht das Interesse von einzelnen, sondern wir tragen Verantwortung für alle Mitglieder. Aus diesem Grund haben wir in letzter Zeit viele Beratungsgespräche geführt und Meinungen eingeholt. Mit dieser Entscheidung sehen wir die Interessen unserer Milchbauern bestens vertreten", glaubt Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wahl.
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Gmundner Molkerei
Gebündelte Käsekompetenz in Gmunden
Die Milchwerk Jäger GmbH aus Haag in Oberbayern und die Gmundner Molkerei eGen aus dem Salzkammergut gehen am Standort in Gmunden in Zukunft gemeinsame Wege.
Mit der deutschen Privatmolkerei, die seit rund 20 Jahren am österreichischen Milchmarkt tätig ist, gingen die Gmundner 2019 eine Kooperation ein. Für die
Zusammenarbeit wurde eine neue Pasta-Filata-Produktionsanlage errichtet. Rund 37 Millionen Euro flossen damals in die Modernisierung des Standortes in Gmunden. Man hätte sich seither "großes Vertrauen unter den Milchbauern erarbeitet", heißt es in einer Aussendung. Derzeit haben rund 230 heimische Landwirte mit einer Milchmenge von rund 70 Millionen Kilogramm pro Jahr einen Liefervertrag mit der Firma Jäger. Langfristig sei geplant, diese Milchmengen bei der Gmundner Molkerei verarbeiten zu lassen. Damit würde der Produktionsstandort in Oberösterreich abgesichert werden. "Wir haben Hermann Jäger und sein Team als verlässlichen Partner mit Handschlagqualität kennengelernt. Diese Beteiligung bietet unseren Milchbauern, aber auch unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive", sagt Obmann Johannes Trinkfass.
In den kommenden Wochen sollen die Gesellschaftsverträge final ausgearbeitet werden, um sie anschließend den rund 2.000 Milchbauern und Mitgliedern in der Generalversammlung zur Abstimmung vorzulegen, heißt es abschließend.
SalzburgMilch überrascht über den Entschluss
SalzburgMilch-Geschäftsführer Andreas Gasteiger kommentiert die Entscheidung auf CASH-Nachfrage wie folgt: "Die Eigentümer und die Geschäftsführung der SalzburgMilch bedauern die überraschende Entscheidung der Gmundner Molkerei für eine andere Vorgangsweise als die zuvor angestrebte Fusion mit der SalzburgMilch und damit gegen eine rein österreichische, genossenschaftliche Zukunft. Auf unser Unternehmen hat die Entscheidung keine negativen Auswirkungen. Wir konzentrieren uns ab sofort wieder mit ganzer Kraft auf unsere klare SalzburgMilch-Strategie mit den Themen Tiergesundheit, Nachhaltigkeit, Spezialmilchkompetenz und Wachstum als Eckpfeiler."