Bei der 85. Generalversammlung der Gmundner Molkerei stimmten die Mitglieder einstimmig für den Zusammenschluss mit dem bayrischen Milchwerk Jäger und fassten darüber hinaus weitreichende Beschlüsse für die gemeinsame Zukunft; dazu gehört auch ein Investitionsprogramm in der Höhe von 15 Millionen Euro am Standort Gmunden.
Wie vor einigen Wochen bekannt gegeben wurde, planen die Gmundner Molkerei und das Milchwerk Jäger einen Zusammenschluss zur Gemeinschaftsmolkerei - vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). "Wir sind zuversichtlich, dass wir auch diesen Schritt erfolgreich abschließen", sagt Hermann Jäger, Eigentümer des Milchwerks Jäger.
Der Zusammenschluss zur Gemeinschaftsmolkerei soll eine Perspektive schaffen, "am global dominierten Milchmarkt auch in Zukunft weiterhin bestehen zu können", heißt es seitens der Gmundner Molkerei. Wie dieser Weg aussehen könnte, wurde in den letzten Wochen bei regionalen Veranstaltungen vorgestellt. Dabei nutzten laut Eigenangaben rund 1.100 der knapp 2.000 Mitglieder die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen. "In unserer Genossenschaft waren und sind gelebte Demokratie und Transparenz zentrale Werte. Eine Kultur, die wir auch in dieser entscheidenden Frage gelebt haben. Jedes Mitglied hat das Recht, die eigene Sichtweise einzubringen und damit auch einen Beitrag zur Meinungsbildung für eine so zentrale Entscheidung zu leisten", so der Obmann der Gmundner Molkerei Johannes Trinkfass.
"Dass die oberösterreichisch-bayerische Mischung funktioniert, sieht man auch an der bisherigen Kooperation", ergänzt Trinkfass. Wenngleich mit dem neuen Unternehmen eine modernere Struktur entsteht, hätte man doch eine gemeinsame Wertebasis, wie Hermann Jäger betont. Vor drei Jahren startete man das gemeinsame Pasta Filata Projekt, das seit Anfang 2021 auch Früchte trägt. Mittlerweile werden pro Jahr rund 100 Millionen Kilogramm Rohmilch der Gmundner Milchbauern durch Jäger verarbeitet. "Wir kennen einander nicht nur von Verhandlungen, sondern auch von operativen Projekten. In vielen Bereichen wird schon heute gut zusammengearbeitet. Die handelnden Personen kennen sich mittlerweile auch persönlich sehr gut. Ein Fundament, auf das sich bauen lässt", ist Markus Gebetsberger, der neben Obmann Hannes Trinkfass die Interessen der Mitglieder im neuen Unternehmen wahren soll, überzeugt.
Wir werden Sie auf cash.at über weitere Entwicklungen des Unternehmens auf dem Laufenden halten, aktuell läuft noch die Prüfung durch die Wettbewerbsbehörde.