Gourmetfein: Unternehmen distanziert sich von...
 
Gourmetfein

Unternehmen distanziert sich von Schweinebörse

Gourmetfein
Fritz Floimayr, Gourmetfein-Geschäftsführer.
Fritz Floimayr, Gourmetfein-Geschäftsführer.

Laut eigenen Aussagen sei das derzeitige System der Schweinepreisfindung schädlich für die Landwirtschaft. Die Gourmetfein-Wertschöpfungskette geht daher ihren eigenen Weg.

In einer APA-Aussendung kritisiert das Unternehmen Gourmetfein die deutsche und österreichische Schweinebörse. Demnach würden die Preise für Schweine ab Hof in Österreich grundsätzlich im Schweinemast-Hochindustrieland Deutschland gemacht. Die österreichische Schweinebörse orientiere sich auf Druck des internationalen Marktes zwangsläufig mit minimalen Anpassungen. Nachdem in Österreich die Schweinefleisch-Produktion in kleinstrukturierter Landwirtschaft erfolgt, würde es laut der Aussendung immer schwieriger werden, mit der ausländischen Industrie mitzuhalten.

Gerechter Preis für hochwertige Ware

Gourmetfein hat daher beschlossen neue Wege zu beschreiten und sich vom bisherigen System der deutschen Preisbestimmung loszusagen. "Es wird künftig zwei Schweinepreis-Notierungen geben. Eine, die in Deutschland gemacht wird, an den Realitäten und Bedürfnissen der kleinen Landwirte vorbei. Und eine, die sicherstellt, dass unsere Bauern eine Zukunft haben und würdig produzieren können. Den Bauern muss endlich ein gerechter Preis für ihre hochwertige Ware bezahlt werden. Lebensmittel und Rohstoffe dürfen kein Geschäft für Spekulanten sein, hier handelt es sich schließlich um Tiere und bäuerliche Arbeit", so Fritz Floimayr, Gourmetfein-Geschäftsführer.

Das Unternehmen ging dazu mit 46 Partnerbauern eine neue Vereinbarung ein, die nicht nur höhere Abnahmepreise, sondern vor allem auch eine Abnahmegarantie umfasst. Als erstes Unternehmen in Österreich garantiert Gourmetfein ihren Partnerbauern dabei für ein ganzes Jahr einen höheren Fixpreis, der rund 20 Prozent über dem aktuellen Marktpreis liegt. Dieser hohe Fixpreis soll Marktschwankungen gegenüber den Bauern abfedern und Planungssicherheit gewährleisten.

Transparenz bei Lebensmitteln gefordert

Gleichzeitig setzt sich Gourmetfein für eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln in Österreich ein. Und unterstützt damit eine Kernforderung des aktuellen Tierschutzvolksbegehrens. Durch die Kennzeichnung würde der Konsum regional erzeugter Produkte gefördert. Das Unternehmen ist auch in dieser Hinsicht bereits Pionier, steht doch auf jeder Produktpackung immer der Name des Schweine- und Rinderbauernhofs drauf, von dem das Tier stammt. Selbst bei verarbeiteten Produkten. 

"Wenn uns als Gesellschaft das Tierwohl, der Klima- und Umweltschutz, der Schutz von Grund, Boden & Wasser, der Erhalt unserer landwirtschaftlichen Strukturen, sowie die österreichische Herkunft von Lebensmittel bzw. Lebensmittelrohstoffen was wert sind, dann müssen wir umdenken. Auch, wenn das Endprodukt dann geringfügig mehr kostet. Doch dazu muss auch draufstehen, was drinsteckt, damit die Konsumenten sich dafür entscheiden können. Die Politik ist gefordert, die Herkunftskennzeichnung bei Lebensmittel zu beschließen. Ich vertraue ihr, dass sie jetzt Nägel mit Köpfen macht und die Herkunftskennzeichnung rasch gesetzlich verankert", so Floimayr abschließend.

stats