Handelsverband: Lieferengpässe besonders beim...
 
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Lieferengpässe besonders beim Fleisch bemerkbar

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Mit einem Preisanstieg von rund 25 Prozent machen sich die aktuellen Logistik-Probleme beim Fleisch-Sektor besonders deutlich. Dennoch ist die Lage im LEH stabil.

Mehr als drei Viertel aller österreichischen Handelsbetriebe (78 %) haben laut einer repräsentativen Befragung von Handelsverband und EY mit Lieferverzögerungen oder Lieferantenausfällen zu kämpfen. Auch Großhändler mit Lebensmittelsortiment sind davon betroffen. Dies gilt insbesondere für die Edelteile bei Rindfleisch (z.B. Rinderfilet) und mit Abstrichen auch bei Kalb-, Lamm- und Schweinefleisch. Der LEH, so betont der Handelsverband, ist von derartigen Lieferverzögerungen jedoch nicht betroffen. 

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will dazu: "Wichtige Fleischproduktionsländer wie die Niederlande und die USA kämpfen aktuell mit Engpässen. Das wirkt sich auch auf die Versorgungslage in Österreich aus. Die in der Gastronomie nachgefragten Mengen können zurzeit vom heimischen Großhandel nicht flächendeckend in vollem Umfang abgedeckt werden. Unsere Großhändler wirken dem Engpass aber gezielt mit dem verstärkten Angebot von österreichischem Rindfleisch entgegen."

Trotz dem Fokus auf heimische Lieferanten haben die Industrie und der Großhandel, so die Befragung, die größten Probleme, da eine Umstellung der Bezugsquellen lange dauert und man noch auf internationale Ware angewiesen ist. Kurzfristig ist das Angebot am kontinentalen Markt jedoch so groß, dass die Verfügbarkeit nicht das Problem ist - die steigenden Preise jedoch schon. Der Hauptgrund für die Beschaffungsengpässe liegt klar in den Auswirkungen, welche die Corona-Pandemie erzeugt hat. In Europa läuft die Fleischproduktion teilweise noch immer nicht auf Hochtouren. Aus Nordamerika kommt weniger Nachschub als üblich, weil die Produkte zuerst vor Ort verkauft werden und die internationalen Zentrallager teilweise leer sind.

Der Handelsverband fasst in einer Aussendung zusammen: "Die aktuellen Lieferverzögerungen in den unterschiedlichsten Warengruppen zeigen einmal mehr, wie wichtig eine krisenresiliente Supply Chain mit Fokus auf eine möglichst regionale Produktion in Österreich beziehungsweise Europa ist. Daher bedingt diese Beschaffungskrise auch neue Absatzchancen für qualitativ hochwertige Produkte, die stolz mit 'Made in Austria' gekennzeichnet werden dürfen."

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