Ein geringes Umsatzplus und weniger Gewinn lassen den Konzern hinter die Erwartungen fallen. Nun soll bei den schwachen Marken aussortiert werden.
Mit ernüchternden Zahlen muss Henkel das Geschäftsjahr 2019 bilanzieren: Der Umsatz belief sich auf 20,1 Milliarden Euro und entwickelte sich mit einem Plus von 1,1 Prozent kaum weiter. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) sank um 7,9 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Carsten Knobel, seit Anfang des Jahres Vorstandsvorsitzender von Henkel, kommentiert das Ergebnis: "Die Entwicklung unseres Unternehmens entspricht nicht unseren Ambitionen."
Besonders im Kosmetik- und Klebstoff-Geschäft muss der Hersteller Rückgänge verkraften. Um das zu kompensieren, soll in den betroffenen Sparten laut Knobel nun auf "Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie zukunftsfähige Geschäftsprozesse" gesetzt werden.
Der Konzern hatte seine Aktionäre bereits Ende des vergangenen Jahres auf einen Gewinnrückgang eingestimmt. Das wird sich laut der Prognose für 2020 auch kaum ändern, man geht von null bis zwei Prozent Wachstum aus. Ein großer Faktor dabei ist die Nachfrage im industriellen Klebstoff-Sektor, der aktuell von Unsicherheiten geprägt ist. Wie die LZ berichtet, plant Henkel im Konsumgütergeschäft einen neuen Kurs einzuschlagen. Rund die Hälfte der Marken und Kategorien sollen bis 2021 veräußert oder eingestellt werden. Welche genau das sind, wurde nicht angekündigt, die wachsende Waschmittel-Sparte dürfte jedoch nicht darunter leiden: sie konnte um 3,7 Prozent wachsen und 6,7 Milliarden Euro erwirtschaften.