Erwin Janda (ARAplus), Werner Pölz (Umweltbundesamt Abteilung Mobilität und Lärm), Alessandro Piccinini (Nespresso Österreich), Bernhard Baier (Vizebürgermeister Stadt Linz) und Richard Paulus (Nespresso Österreich) sprachen über das Recyclingprogramm von Nespresso Österreich.© Nespresso
Nespresso blickt zurück auf ein Jahrzehnt Recycling in Österreich. Fazit: Die Wiederverwertung funktioniert, doch ist noch Luft nach oben bei der Rückführungs-Quote.
Nicht weniger als die "Positive Cup" - also eine Tasse Kaffee, die positive ökologische Auswirkungen hat - ist das Ziel von Nespresso. Bei der Präsentation des Nachhaltigkeits-Berichts zum 10-jährigen Jubiläum des Programms wurde auf dessen Entwicklung zurückgeblickt und die weiteren Vorhaben beleuchtet. In den ersten Jahren konnte die CO2-Bilanz pro Tasse bereits um 20 % gesenkt werden, bis 2020 sollen es weitere 10 % werden. Dafür wird an beiden Elementen der Nespresso-Kapseln geschraubt: Der Kaffee und das Aluminium. Bei den Bohnen wird auf das AAA Sustainable Quality Zertifikat gesetzt, welches nicht nur auf ökologische Balance setzt, sondern auch faire Löhne und soziale Sicherheit für die Kaffeebauern garantiert. Das Aluminium für die Kapseln wird ab 2020 nur noch von Rohstofflieferanten bezogen, die von der Aluminium Stewardship Initiative zertifiziert sind. Die von Nespresso mitbegründete Initiative sorgt - ähnlich wie beim Kaffee - für nachhaltige Prozesse.
2009 gab es 7 Sammelstellen in Österreich, heute sind es bereits 1.800. Neben den Nespresso-Botiquen und Elektro-Fachhändlern nehmen aus öffentliche Müll-Sammelzentren die verwendeten Kapseln entgegen. Nachdem 35 regionale Partner die Überreste des Kaffeegenusses gesammelt haben, werden sie von der Firma Höpperger in Tirol zermahlen. Der Kaffeesud wird für die Gewinnung von Bio-Gas vergohren und anschließend als natürlicher Dünger verwendet. Das Aluminium wird zurück in den Rohstoff-Kreislauf gebracht, wodurch eine 95 %-ige Energieersparnis gegenüber der Gewinnung aus Bauxit erzielt wird. Dadurch werden pro Jahr über 260 Tonnen Treibhausgase vermieden.
Einziger Wehrmutstropfen: Die Rückführungsquote von Nespresso-Kapseln liegt zurzeit bei 31 %. "Hier ist noch Luft nach oben. Nur, wenn die Kapseln zu uns zurückkommen, können wir ihnen ein zweites Leben geben", appelliert Technical & Quality Director Richard Paulus, dass die verwendeten Kapseln nicht in den Haushaltsmüll geworfen werden. Dort können sie noch nicht automatisch aussortiert werden - statt in die Recyclinganlage kommen sie daher in die Müllverbrennung, das Aluminium geht somit verloren.