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Der heimische Kaffeeröster Alvorada hat am Handelsgericht Wien den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das gab der Österreichische Verband Creditreform vor Kurzem bekannt.
Ende Oktober 2015 hat die Alvorada Kaffee Vertrieb GmbH & Co KG unter der Führung von Peter Kramberger den Teilbetrieb "Vertrieb und Vermarktung von warmen Erfrischungsgetränken, wie insbesondere gerösteter Kaffee, instant Kaffee und Tee" von der in der Deutschstraße 1 in Vösendorf ansässigen Alvorada Kaffeehandelsgesellschaft m.b.H. übernommen. Jetzt meldet das Unternehmen Insolvenz an. Betroffen sind 46 Gläiubiger und sieben Arbeitnehmer.
"Die Insolvenzursachen liegen in zu hohen Fixkosten. Seit der Gründung 2015 konnten die Umsatzerlöse keinen ausreichenden Deckungsbeitrag generieren. Ein Sanierungskonzept einer Unternehmensberatung sähe einen Kapitalzuschuss von ca 1 Mio Euro vor. Das erscheint für den Hauptgesellschafter nicht darstellbar. Daher wurde der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens gestellt", erklärt Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform. Ihm zufolge stehen den Aktiva von rund 1,4 Mio. Euro - davon 1,1 Mio. Euro durch Absonderungsrechte belastet - Passiva von ca. 2,4 Mio. Euro gegenüber. Es wird angestrebt das Unternehmen fortzuführen; den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.
Die Wiener Traditionsmarke Alvorada hat sich dem Unternehmenslogo folgend seit dem Jahr 1957 der Wiener Kaffeekultur verschrieben und liefert seine Spezialitäten rund um gerösteteten Kaffee gemahlen und in ganzen Bohnen, Instant-Kafffee sowie Tee sowohl an heimische als auch internationale Einzel- und Großhändler. Den Rohkaffee für die Produkte bezieht Alvorada von diversen Lieferanten und lässt diesen dann rösten und verpacken. Medienberichten zufolge soll kurz vor der Insolvenz eine Lizenzvereinbarung mit einer namhaften deutschen Kaffeerösterei über die Nutzung der Alvorada-Marken getroffen worden sein, um einen Wertverlust der Marke zu verhindern und die Lebensmittelhändler weiter beliefern zu können.