VÖM: Milchwirtschaft: Bilanz 2018
 
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Milchwirtschaft: Bilanz 2018

Pierluigi Palazzi – stock.adobe.com
Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter hat die Bilanz 2018 veröffentlicht © Pierluigi Palazzi – stock.adobe.com
Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter hat die Bilanz 2018 veröffentlicht © Pierluigi Palazzi – stock.adobe.com

Das vorige Jahr war für die österreichische Milchwirtschaft ziemlich herausfordernd: Die Wettbewerbssituation, die lange Dürre und nicht zuletzt der Brexit prägen die Bilanz.

Aufgrund der Dürre gab es größere Anlieferungsschwankungen, die in weiterer Folge auch eine Preisvolatilität bewirkten. Während zu Beginn des Jahres die Anlieferung noch mehr als 10 Prozent über dem Vorjahreswert lag, war ab Mitte des Jahres aufgrund der Dürresituation ein Rückgang bei der Anlieferung zu bemerken, der bis in die ersten Monate des Jahres 2019 anhält. Der Brexit – vor allem wenn er ungeordnet stattfindet – kann zu Marktverwerfungen führen, man hält auch „internationale Handelskriege“ für möglich, so die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) in einer Aussendung. Aus Österreich wird zwar nur Käse im Wert von zehn Millionen Euro nach Großbritannien exportiert, europaweit jedoch ist England ein wichtiger Absatzmarkt. Derzeit gehen rund 480.000 Tonnen Käse und 90.000 Tonnen Butter jährlich aus Europa nach Großbritannien.

Insgesamt konnten die österreichischen Exporte der Milchbranche im Jahr 2018 um 4,1 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro zulegen, die Importe von Milchprodukten stiegen auf 831 Mio. Euro, der Außenhandelssaldo erhöhte sich somit auf 401 Mio. Euro. Zur Wettbewerbssituation erklärte Helmut Petschar, Präsident der VÖM, Folgendes: „Für die österreichischen Molkereien war der Markt geprägt von einer schwierigen Wettbewerbslage infolge der hohen Handelskonzentration und weiters von Kostensteigerungen, die den Molkereien nicht im entsprechenden Ausmaß abgegolten wurden.“

Dennoch ist man zuversichtlich, denn der Milchmarkt sei 2019 insgesamt nicht schlecht gestartet. Die geräumten Interventionslager sowie international gute Nachfrage gäben derzeit etwas Hoffnung. Generell punkten die österreichischen Molkereien vor allem mit ihrer Qualitätsstrategie, bei der sie 2018 weitere Meilensteine setzten, etwa in den Bereichen Tierwohlstandards und Nachhaltigkeit. So wurde der Bioanteil neuerlich stark ausgebaut, der inzwischen bei 17,9 Prozent liegt.
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