Die Eigentümer der Dr. August Oetker KG haben sich entschieden, die Oetker-Gruppe in zwei unabhängig voneinander tätige Gruppen aufzuteilen.
Von Pudding bis Bier, von Pizza bis Sekt, zusätzlich Hotels, Handelsgesellschaften und vieles mehr - die unternehmerischen Tätigkeiten der Familie Oetker sind breit gestreut. Zuletzt gab es aber innerhalb der Gesellschafter "unterschiedliche Vorstellungen zur Führung und Strategie der Oetker-Gruppe", wie man in einer Presseaussendung offen zugibt. Daher hat man sich auf eine Trennungsvereinbarung geeinigt, die von allen Eigentümern unterzeichnet wurde und die noch in diesem Jahr vollzogen werden soll.
Hier die Neuaufteilung im groben Überblick: Die Gesellschafterstämme Richard Oetker, Rudolf Louis Schweizer, Philip Oetker, Markus von Luttitz sowie Ludwig Graf Douglas bleiben u.a. Inhaber der Dr. August Oetker KG sowie der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, der Conditorei Coppenrath & Wiese KG und der Radeberger Gruppe KG. Darüber hinaus gehört ihnen weiterhin etwa die Brenner's Park Hotel GmbH im deutschen Baden-Baden, das Hotel du Cap-Eden-Roc S.A.S. im südfranzösischen Antibes, die Firma Roland Transport KG und die Handelsgesellschaft Sparrenberg.
Die Gesellschafterstämme Dr. Alfred Oetker, Carl Ferdinand Oetker und Julia Johanna Oetker übernehmen über ihre neue Holdinggesellschaft namens Geschwister Oetker Beteiligungen KG u.a. die alleinige Inhaberschaft an der Henkell & Co. Sektkellerei KG, der Martin Braun Backmittel und Essenzen KG, der Chemischen Fabrik Budenheim KG sowie der Oetker Hotel Management Company GmbH und dem Hotel Le Bristol S.A.S. in Paris.
In einem gemeinsamen Statement betonen beide Gesellschaftergruppen, dass die Trennung keine Auswirkungen für die Mitarbeiter in den einzelnen Firmen der Oetker-Gruppe hat. Vielmehr werde diese Maßnahme den heute schon dezentral und selbstständig geführten Unternehmen "eine unbelastete Perspektive für profitables Wachstum in ihren jeweiligen Märkten" bieten.
Die Oetker-Gruppe kam im Jahr 2020 auf einen Netto-Umsatz von 7,33 Milliarden Euro. Davon entfielen 56,4 Prozent auf den Bereich Nahrungsmittel, 22,2 Prozent auf den Bereich Bier/AF-Getränke, 13,2 Prozent auf den Bereich Sekt/Wein/Spirituosen und 8,2 Prozent auf den Sammelbereich "Weitere Interessen". Der Mitarbeiterstand belief sich 2020 auf 36.831 Personen, die Eigenkapitalquote lag bei 41 Prozent.