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Schlumberger verschiebt Produktionsverlagerung von Wien nach Müllendorf/Burgenland wegen Anrainerbeschwerden.
Die Produktionsstätte in Wien Heiligenstadt soll nach Müllendorf verlagert werden, die Kellerwelten sowie die Firmenzentrale aber in Wien verbleiben. Der geplante Bau eines 33 Meter hohen Lagers in Müllendorf durch Schlumberger sorgte in den vergangenen Monaten auf Lokalebene für einige Diskussionen. Erwartet wurde von Projektkritikern ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen wegen des Lagers. Laut Medienberichten stand eine Volksbefragung im Raum. "Wir müssen das Konzept neu denken", sagte Schlumberger-Chef Arno Lippert zur APA.
Schlumberger wollte ursprünglich rund 70 Mio. Euro in die neue Produktion und das Lager im Burgenland investieren und bis zu 60 Jobs schaffen. Der Sekthersteller hat für das Projekt bereits ein 122.000 Quadratmeter großes Grundstück im Wirtschaftspark der Gemeinde Müllendorf gekauft. Der Schlumberger-Chef will am Bau der neuen Sektkellerei festhalten. Es gebe aber "kein Datum" für den Baubeginn. Der Produktionsstandort in Wien Heiligenstadt sei für Lkw verkehrstechnisch nicht gut erreichbar und der Standort stoße bald an seine Produktionsgrenzen, so Lippert. Bereits der Ausbau des Schlumberger-Standorts in Bad Vöslau (NÖ) scheiterte an Anrainerprotesten.
Die Schlumberger-Unternehmensgruppe, zu der auch die Sekt-Marken Goldeck und Hochriegl sowie die Schokoladen-Spirituose Mozart zählen, hat mit der Sektproduktion und dem Spirituosen-Vertrieb bei stagnierenden Erlösen einen höheren Gewinn gemacht. Der Umsatz lag 2018 bei 181 Mio. Euro nach 182 Mio. Euro im Jahr davor, der Betriebsgewinn (EBIT) stieg von 6 auf 7 Mio. Euro. Der leichte Umsatzrückgang ist laut Schlumberger auf eine Steuerumstellung in den Niederlanden zurückzuführen. Schlumberger gehört zu rund 99 Prozent der Sastre Holding mit Sitz in der Schweiz (Lausanne). Diese gehört über eine Stiftung dem deutsch-schwedischen Unternehmer Frederik Paulsen Jun.