Universität Basel: Leichtere Bekämpfung von H...
 
Universität Basel

Leichtere Bekämpfung von Herkunftsbetrug

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Botaniker der Universität Basel haben eine Methode entwickelt, um betrügerische Angaben zur geografischen Herkunft von Lebensmitteln schneller und kostengünstiger zu entlarven.

"Steirisches Kürbiskernöl" aus chinesischen Kürbiskernen oder "Bordeaux Wein", dessen Trauben auf der Südhalbkugel der Erde gewachsen sind - Schätzungen zufolge entstehen durch falsche Angaben zum geografischen Ursprung von Lebensmitteln jährlich weltweit wirtschaftliche Schäden von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar. Bereits bisher gab es Methoden, solche Betrugsfälle aufzudecken, doch diese Verfahren waren aufwändig und kostspielig, da große Mengen an Referenz- und Vergleichsdaten gesammelt werden mussten.

Botaniker der Universität im schweizerischen Basel entwickelten nun ein Computermodell, das auf Wetterdaten und Informationen zur Wachstumszeit einer Pflanze basiert, mit dem sie das Sauerstoffisotopenverhältnis in Pflanzen simulieren können. Denn Temperatur, Niederschlag und Verdunstung schlagen sich auf den Delta-O-18-Wert dieses stabilen Sauerstoffisotops nieder, wodurch sich die geografische Herkunft der Lebensmittel bestimmen lässt. Durch die neue Methode können die Wissenschaftler herkömmliche Anwendungen von stabilen Isotopen vereinfachen, beschleunigen, verbessern und so präzise Zuordnungen der Herkunftsregionen machen.

"Mit geringfügigen Anpassungen der Parameter kann unser Modell zur Bestimmung aller pflanzlichen Produkte genutzt werden", erklärte der Basler Professor und Letztautor der Studie, Ansgar Kahmen. So könnten sich beispielsweise Umweltschutzorganisationen wie WWF oder Greenpeace auf das Modell berufen, um Holz aus illegalen Quellen zu entlarven.
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