Der Gesamtausstoß von Österreichs Brauereien ging im Jahr 2020 um 4,2 Prozent auf 9,6 Millionen Hektoliter zurück.
"Seit dem Jahr 2000 war der Inlandsausstoß nicht mehr so niedrig wie im vergangenen Jahr", betonte Brauereiverbandsobmann Sigi Menz anlässlich der Präsentation der Braubilanz 2020. Diese weist einen Rückgang des Inlandsabsatzes von 4,0 Prozent (minus 342.000 Hektoliter) auf rund 8,3 Millionen Hektoliter aus. Die Exporte verringerte sich um 5,7 Prozent (minus 79.000 Hektoliter).
Hauptverantwortlich für die negative Entwicklung war aufgrund der Gastro-Lockdowns und des Ausfalls von zahlreichen Veranstaltungen der starke Rückgang beim Fass- und Tankbierabsatz um 46 Prozent (minus 839.000 Hektoliter). Die Bedeutung des LEHs als Absatzkanal erhöhte sich somit deutlich. Wurden 2019 71 Prozent der Biermenge über den Handel verkauft, waren es 2020 81 Prozent.
Den Gesamtumsatzrückgang der österreichischen Brauer beziffert der Branchenverband mit durchschnittlich 20 Prozent. "Einzelne, vor allem kleine und mittelständische Brauereien, die stark im Gastronomie- und Veranstaltungssektor aktiv sind, berichten von bis zu 70 Prozent Einbußen. Die Vielfalt unserer heimischen Bierkultur und damit das Bierland Österreich sind in Gefahr", machte Menz eindringlich auf den Ernst der Lage aufmerksam. Zwar mussten seiner Aussage nach Österreichs Brauereien bis dato praktisch keine Kündigungen aussprechen. Derzeit befinden sich jedoch rund 3.000 Personen - und damit mehr als drei Viertel aller direkt in den Brauereien Beschäftigten - in Kurzarbeit.
Als Unterstützungsmaßnahme fordert Menz daher die Senkung der Biersteuer um die Hälfte, eine Ausweitung der Biersteuermengenstaffel für kleinere Brauereien sowie die rasche, einheitliche Öffnung der Gastronomie unter Einhaltung aller gesundheitsrelevanten Maßnahmen.